Ältere Wählerinnen: Vertrauen in Harris wächst – Verschiebung bei Wahlpräferenzen

Die wirtschaftliche Lage bleibt ein zentrales Thema in den Köpfen vieler Wähler. Oftmals hängt ihre Einschätzung der Wirtschaft direkt mit ihrer eigenen finanziellen Situation zusammen. Insbesondere Rentner haben in Wahlzeiten ihre eigenen spezifischen Anliegen. Traditionell wurde angenommen, dass ältere Wähler eher konservativ sind und somit eher für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump stimmen. Neueste Umfragen deuten jedoch darauf hin, dass Wählerinnen über 50 verstärkt Vizepräsidentin Kamala Harris als bessere Option für ihre Finanzen sehen. Eine aktuelle AARP-Umfrage zeigt, dass Frauen dieser Altersgruppe Harris gegenüber Trump mit einem Vorsprung von 12 Prozentpunkten bevorzugen. Dies verdanken sie ihrem Vertrauen darauf, dass Harris besser mit den Themen Wirtschaft, Medicare, Sozialversicherung und Arzneimittelkosten umgehen kann. Marty Burbank, Finanzberater und Steueranwalt sowie Inhaber von OC Elder Law, ist von diesen Entwicklungen nicht überrascht. Er hat einen Wandel in der Wahrnehmung einiger Rentner gegenüber den Kandidaten bemerkt. „Als Finanzberater und Steueranwalt habe ich über die Jahre mit vielen Rentnern zusammengearbeitet. Jene, die für Trump gestimmt haben, nannten oft niedrigere Steuern und eine stärkere Wirtschaft als Gründe für ihre Unterstützung“, erklärte er. „Allerdings finden viele dieser Rentner jetzt Harris' Politik in Bezug auf Gesundheitswesen, Sozialversicherung und finanzielle Absicherungen ansprechend.“ Laut der AARP-Umfrage gaben die meisten Frauen über 50 an, dass der Schutz der Sozialversicherung vor Kürzungen für sie persönlich einen großen Vorteil darstellt. In einem Artikel in Newsweek verglich Suzanne Blake die Ansätze der beiden Kandidaten und merkte an, dass Harris stets betonte, den Schutz und die Ausweitung der Sozialversicherungsleistungen zu priorisieren. Sie unterstützte Gesetzesvorlagen, die mehr Einnahmen für die Sozialversicherung durch eine Ausweitung der Lohnsteuer auf Einkünfte über 250.000 Dollar bringen würden. Diese Botschaft hat Senioren und Rentner erreicht, wie einige der Klienten von Burbank. Sie sehen Harris als engagiert in der Erhaltung von wichtigen Programmen wie Sozialversicherung und Medicare. Die Alliance for Retired Americans, eine Interessenvertretung pensionierter Aktivisten, hat Harris ebenfalls unterstützt. Sie lobten insbesondere ihre Arbeit beim Schutz von Medicare und ihre Bemühungen, sicherzustellen, dass Insulin-Empfänger mit Medicare nur eine monatliche Zuzahlung von 35 Dollar leisten müssen und alle empfohlenen Impfstoffe kostenlos sind. Darüber hinaus wurde Harris' Abstimmung zur Begrenzung der Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente für Senioren auf 3.200 Dollar, und im folgenden Jahr auf 2.000 Dollar, positiv hervorgehoben. Die Biden-Harris-Administration hat es zudem wohlhabenden Pharmaunternehmen erstmals vorgeschrieben, mit Medicare über niedrigere Medikamentenpreise zu verhandeln, was Senioren und Steuerzahlern Milliarden von Dollar ersparen wird. Weiter betonte Burbank Harris‘ Engagement bei der Durchsetzung von Verbraucherschutzmaßnahmen, insbesondere im Bereich Finanzbetrug und -missbrauch, was für ältere Menschen von großer Bedeutung ist. „Ihre Bilanz im Kampf gegen räuberische Kreditvergabe und ihre Unterstützung für Finanzreformen sind für Rentner, die Stabilität und Sicherheit suchen, attraktiv,“ sagte er.