Alphabet zwischen den Fronten: Millionenstrafe und Staatsforderung

In einer bemerkenswerten Konfrontation mit der russischen Justiz wurde Alphabet im vergangenen Monat zu einer absurden Geldstrafe verurteilt. Ein russischer Richter verhängte eine Strafe in Höhe von zwei Undezillionen Rubel gegen das Unternehmen, da es angeblich staatliche Medienkanäle auf YouTube, das Alphabet gehört, einschränkt. Dieses exorbitante Bußgeld, das unerreichbar über das Bruttoinlandsprodukt der ganzen Welt hinausgeht, hat international für Aufsehen gesorgt. Der Kreml, vertreten durch Dmitry Peskov, räumt offen ein, dass diese Zahl unmöglich auszusprechen ist, jedoch stellte er unmissverständlich klar, dass "das Management von Google dieser Sache Beachtung schenken sollte". Der Wert von Google liegt übrigens bei etwas über zwei Billionen Dollar – durchaus stark, aber nicht in der Nähe der kolossalen Strafe. Während sich in Russland eine symbolträchtige Auseinandersetzung abzeichnet, nimmt auch die rechtliche Lage in den USA an Fahrt auf. Das US-Justizministerium forderte jüngst in einer Gerichtsunterlage, dass Google seinen Chrome-Browser verkauft, um den Zugang zu diesem entscheidenden Internet-Einstiegspunkt für andere Suchmaschinen zu öffnen, was den Wettbewerb stärken soll. Doch nicht nur der Browser steht zur Debatte: Auch Googles Android-Betriebssystem könnte von relevanten Änderungen betroffen sein, sollte dies notwendig sein, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Ein weiteres Anliegen der US-Regierung ist es, Google daran zu hindern, exklusive Verträge abzuschließen, die die Verwendung der Google-Suche als Standardoption auf Apple-Geräten sichern. Google reagierte auf diese Forderungen mit Empörung. Kent Walker, der Chief Legal Officer von Google, kritisierte das Vorgehen des Justizministeriums als beispiellosen staatlichen Eingriff. Seiner Meinung nach könnten diese Maßnahmen den Verbrauchern in den USA schaden und die Technologie-Führerschaft des Landes gefährden. Während Google und Alphabet mit ernsthaften Herausforderungen auf beiden Seiten der Welt konfrontiert sind, bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf diese extremen Forderungen reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf den globalen Technologiemarkt haben könnte.