In einer spannenden Entwicklung im andauernden kartellrechtlichen Verfahren gegen Alphabet plant das US-Justizministerium, den Technologiekonzern zu zwingen, sich von seinem beliebten Chrome-Browser zu trennen. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen. Der Schritt erfolgt nach einem Urteil eines Bundesrichters, der feststellte, dass Google durch seine Traffic-Akquisitionsvereinbarungen ein Monopol auf die Suche aufrechterhielt, was gegen geltende Kartellgesetze verstößt.
Neil Chilson, ehemaliger Chef-Technologe der Federal Trade Commission und Leiter der Abundance Institute AI-Politik, erörtert in einem Interview mit Market Domination die Feinheiten des Falls. Er deutet an, dass die Berichte über eine mögliche Zerschlagung des Chrome-Geschäfts ein taktischer Zug des Justizministeriums sein könnten. Diese Strategie könnte darauf abzielen, verschiedene Interessengruppen zu einer klaren Positionierung zu bewegen, gerade in Anbetracht bevorstehender Führungswechsel im Ministerium. Chilson beschreibt die Strategie als eine Art "Versuchsballon", um die Reaktionen auf ein aggressives Vorgehen zu testen.
Chilson schlägt vor, dass die beste Lösung darin bestehen könnte, die vom Richter identifizierten Wettbewerbsprobleme anzugehen, ohne unbeabsichtigte Marktfolgen zu provozieren. Eine mögliche Maßnahme wäre, Googles Fähigkeit zur Eingehung bestimmter Verträge einzuschränken. Dabei handelt es sich um Vereinbarungen, bei denen Google erhebliche Summen an Unternehmen wie Apple und Mozilla zahlt. Der Experte betont die Interessenkonflikte, da einige Unternehmen an diesen Zahlungen interessiert sein dürften und alternative Lösungen in Betracht ziehen.