08. Oktober, 2024

Technologie

Alphabet unter Druck: Gericht erzwingt Öffnung des Android-Systems

Alphabet unter Druck: Gericht erzwingt Öffnung des Android-Systems

Das Mutterunternehmen von Google, Alphabet, sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber, nachdem ein US-Bundesgericht angeordnet hat, das Android-Betriebssystem für Wettbewerber zu öffnen. Dies ermöglicht Konkurrenten, eigene App-Marktplätze und Bezahlsysteme zu entwickeln, die mit dem bisher dominierenden Google Play Store konkurrieren können.

Auf diese Entscheidung folgte eine erfolgreiche Klage von Epic, dem Entwickler des populären Videospiels Fortnite. Epic hatte dem Internetgiganten vorgeworfen, den Wettbewerb bei Android-Apps zu unterdrücken und seine Monopolstellung zu nutzen, um überhöhte Gebühren zu verlangen. Der US-Bezirksrichter James Donato verhängte eine Verfügung, die Google untersagt, Entwickler für den exklusiven Start ihrer Apps im Play Store zu bezahlen.

Zusätzlich darf Google keine Umsatzbeteiligungsvereinbarungen mehr mit Geräteherstellern wie Samsung und LG treffen, um den Play Store prominent vorzuinstallieren oder alternative Distributionsplattformen zu blockieren. Diese Maßnahme, die ab dem 1. November für drei Jahre in Kraft tritt, weist Google auch an, Drittanbietern den Zugang zu seinem App-Katalog zu gewähren, um eine echte Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen.

Die Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen von Google haben, das allein im Jahr 2021 einen operativen Gewinn von 12 Milliarden Dollar durch den Play Store erzielte. In Reaktion auf das Urteil fielen die Alphabet-Aktien um 2,3 Prozent. Google kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen und argumentierte, dass die Änderungen das Risiko für die Privatsphäre und Datensicherheit der Kunden erhöhen könnten.

Diese Entwicklungen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die strengen Kontrollen der App-Stores der großen Tech-Konzerne haben. Epic verlor 2021 einen ähnlichen Fall gegen Apple, wobei das Gericht zugunsten des iPhone-Herstellers entschied. Epic-CEO Tim Sweeney erläuterte auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass die Anordnung nur für die USA gelte, und fügte hinzu, dass der regulatorische Kampf weltweit weitergehen werde.

Parallel verteidigt Google weitere kartellrechtliche Fälle, darunter eine Klage des US-Justizministeriums bezüglich einer angeblichen Monopolstellung im digitalen Werbegeschäft. Der Ausgang dieser Verfahren könnte die Zukunft der digitalen Dienstleistungen von Google erheblich beeinflussen.