Die Aktien von Alphabet geben nach, denn das US-Justizministerium fordert im Rahmen eines kartellrechtlichen Verfahrens den Verkauf des beliebten Chrome-Browsers. Bereits um 9:56 Uhr ET verbuchte die Aktie einen Rückgang von 4,6 Prozent, was zeigt, wie empfindlich Investoren auf regulatorische Risiken reagieren. Alphabet ist kein Neuling im Umgang mit regulatorischen Anforderungen – das Justizministerium kritisiert kürzlich auch Zahlungen von Google an Apple für die voreingestellte Suchfunktion und bemängelt die Marktstellung von Android. In einer zugespitzten Argumentation des Ministeriums heißt es, die Wettbewerbssituation sei durch Googles Verhalten verzerrt. Alphabet hingegen verteidigt sich und betont, dass diese Forderungen Amerikas technologische Führungsrolle untergraben könnten. Selbst wenn Chrome kein direkter Umsatzbringer ist, ist seine Bedeutung im Alphabet-Ökosystem unbestritten. Der Verlust könnte nicht nur Alphabets Geschäft, sondern auch das öffentliche Ansehen erheblich beeinträchtigen. Der Ausgang der juristischen Auseinandersetzung bleibt ungewiss, vor allem in Anbetracht des bevorstehenden Wechsels der US-Regierung, der eine potenzielle Neubewertung der Kartellrechtspolitik mit sich bringen könnte. Während in der Vergangenheit das wirtschaftsliberale Klima der neuen Administration als Hoffnungsbringer für Silicon Valley galt, ist nicht abzusehen, ob dies das Blatt in der Auseinandersetzung für Alphabet wenden könnte. Eine für 2025 angesetzte Anhörung wird darüber entscheiden, welche Maßnahmen Alphabet ergreifen muss, um nicht länger als illegales Monopol zu gelten. Investoren sollten auf der Hut bleiben, wie sich die Entwicklungen weiter auf die Börsenkurse auswirken, und regelmäßig Updates zum Stand des Falles einholen.