Der internationale Kreditversicherer Allianz Trade sieht in naher Zukunft eine Zunahme der Unternehmensinsolvenzen – sowohl auf dem deutschen Markt als auch in globalem Maßstab. Basierend auf der aktuellen Studie 'Globale Insolvenzen in Zeiten von Kriegswirtschaft' prognostizieren die Autoren für das laufende Jahr etwa 24.300 Insolvenzen in Deutschland. Dies entspricht einer Steigerung von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, ungeachtet der hohen Risiken, die nach wie vor bestehen, erklärte Milo Bogaerts, Deutschlandchef von Allianz Trade. Die Studienergebnisse führen diese Vorhersagen auf gedämpftes Wirtschaftswachstum, Strukturveränderungen wie die Energiewende sowie handelspolitische Spannungen zurück. Trotz der düsteren Aussichten zeigt die langfristige Prognose gewissen Optimismus: Im Jahr 2024 beobachtete die Allianz-Tochter aus Paris einen Anstieg von rund 23 Prozent bei den Insolvenzen im Jahresvergleich. Im Jahr 2026 soll sich die Wachstumsrate der Insolvenzen auf etwa zwei Prozent reduzieren. Allianz Trade hebt hervor, dass Deutschland im internationalen Vergleich durch eine überproportionale Zunahme der Insolvenzen auffällt. Global prognostiziert das Unternehmen einen Anstieg der Insolvenzen um circa sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nach etwa zehn Prozent im Jahr 2024. Ein signifikanter Faktor dieser Tendenz ist die verzögerte Zinssatzsenkung durch die Notenbanken, erläuterte Aylin Somersan Coqui, die Vorsitzende von Allianz Trade. Die gegenwärtig hohen Zinssätze belasten insbesondere stark verschuldete Unternehmen.
Wirtschaft
Allianz Trade prognostiziert steigende Insolvenzzahlen weltweit
