Fünf Monate nach der Einführung eines verschärften Alkoholverbots bleibt unklar, wann die Umsetzungsmaßnahmen am Ballermann auf Mallorca Anwendung finden. Laut Juan Miguel Ferrer, Sprecher des Gastronomiebereichs des balearischen Unternehmerverbandes CAEB, steht die Stadt Palma noch aus, das neue Gesetz detailliert auszugestalten. Ferrer erwartet Klarheit erst gegen Ende des Jahres.
Die Inselregierung der Balearen hat im Frühjahr das "Dekret für verantwortungsvollen Tourismus" verabschiedet, das Partyzonen wie die Playa de Palma, Magaluf und Sant Antoni de Portmany auf Ibiza betrifft. Demnach drohen Urlaubern und Einheimischen Geldstrafen zwischen 500 und 1500 Euro, sollten sie Alkohol im öffentlichen Raum konsumieren. Noch fehlt jedoch die regionale Konkretisierung dieses Gesetzes.
Unterdessen hat die Lokalpolizei von Palma ihre Präsenz am Ballermann verstärkt und sieht sich gut vorbereitet. Auch wenn bisher keine neuen Maßnahmen ergriffen wurden, da man selbst noch auf das Gesetz wartet, zeigt sich die Polizei mit der Lage zufrieden.
Der Partysänger Ikke Hüftgold äußerte Zweifel an der Umsetzung strengerer Alkoholvorschriften. Er vermutet, dass die politischen Hürden angesichts der hohen Steuereinnahmen aus dem Massentourismus beträchtlich sind. Den Sommer über wurde die Strandpromenade an der Playa durch den Teileinsturz eines Lokals überschattet, bei dem vier Menschen starben und 16 verletzt wurden.