26. März, 2025

KI

Alibaba vs. DeepSeek – Wie Manus AI den KI-Krieg neu entfacht

Während der Wettlauf um künstliche Intelligenz an Fahrt gewinnt, sichert sich Alibaba mit einer strategischen Partnerschaft mit Manus AI einen entscheidenden Vorteil.

Alibaba vs. DeepSeek – Wie Manus AI den KI-Krieg neu entfacht
Alibaba investiert Milliarden – und setzt auf Manus AI, um den Wettbewerb im KI-Sektor anzuführen.

Ein neuer Schlag im KI-Rennen

Direkt nach der Veröffentlichung von DeepSeek-R1, das mit marktführenden Modellen von OpenAI und Meta konkurrieren soll, zeigte Alibaba in Rekordzeit, dass es im Rennen um KI-Dominanz nicht stillsteht.

Bereits wenige Tage später präsentierte das Unternehmen die überarbeitete Version seines eigenen Modells, Qwen 2.5. Mit dieser Ankündigung signalisierte Alibaba, dass es nicht nur bereit ist, aufzuholen, sondern den Wettbewerb nachhaltig zu dominieren.

In einem ehrgeizigen Investitionsplan hat das Unternehmen angekündigt, in den nächsten drei Jahren rund 380 Milliarden Yuan (ca. 49 Milliarden Euro) in künstliche Intelligenz und Cloud Computing zu stecken, um seine technologische Infrastruktur massiv auszubauen.

Strategische Partnerschaft mit Manus AI

Ein weiterer Impuls kam im März, als Alibaba den Schritt wagte, sich mit Manus AI – einem aufstrebenden KI-Startup – zusammenzutun.

Diese Kooperation zielt darauf ab, den weltweit ersten allgemeinen KI-Agenten zu entwickeln, der nicht nur als reiner Chatbot fungiert, sondern wie ein digitaler Angestellter eigenständig Aufgaben übernimmt. Anders als herkömmliche Modelle, die nur Lösungsvorschläge liefern, soll der neue KI-Agent aktiv Prozesse optimieren und Routineaufgaben autonom erledigen.

Manus AI bringt mit seinem KI-Produkt eine Technologie ins Spiel, die laut eigenen Angaben sogar in der Lage ist, Emotionen zu erkennen – ein Feature, das den Agenten in puncto Nutzerinteraktion und Anpassungsfähigkeit von anderen Lösungen abheben könnte.

Kritiker warnen zwar, dass der Vorstoß in Richtung künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) schneller voranschreiten könnte als erwartet, doch Alibaba scheint bereit, dieses Risiko in Kauf zu nehmen.

Qwen 2.5 versus DeepSeek: Chinas Technologieriese holt in den KI-Kampf um Autonomie und Effizienz auf.

Harter Wettbewerb in einem dynamischen Markt

Die jüngsten Entwicklungen im KI-Sektor zeigen, dass Exportkontrollen für Hochleistungschips und Beschränkungen für KI-Software zwar eine Bremswirkung auf den chinesischen Technologiemarkt ausüben sollen, die heimische Konkurrenz jedoch unaufhaltsam aufholt.

DeepSeek-R1 hat mit seiner Fähigkeit, auf weniger leistungsstarken Chips zu laufen und dabei erhebliche Kosten zu sparen, bereits für Furore gesorgt. Doch Alibaba positioniert sich mit Qwen 2.5 nun als direkter Herausforderer – unterstützt von der Innovationskraft von Manus AI.

Die neu geschlossene Partnerschaft soll Manus AI nicht nur helfen, den steigenden Datenverkehr zu bewältigen und seine Nutzerbasis auszubauen, sondern auch Alibaba dabei, seine KI-Lösungen im globalen Wettbewerb zu festigen.

Dabei ist entscheidend, wie gut der neue KI-Agent in der Praxis überzeugen kann – von der Fähigkeit, komplexe Emotionen zu interpretieren, bis hin zur effizienten Steuerung digitaler Arbeitsprozesse.

Künstliche Intelligenz als Gamechanger

Die Entwicklungen um Alibaba und Manus AI stehen exemplarisch für den harten Wettbewerb im Bereich künstlicher Intelligenz.

Während amerikanische und europäische Unternehmen um technologische Führungspositionen ringen, investiert China massiv in KI-Innovationen – oft zu deutlich geringeren Kosten als ihre westlichen Konkurrenten. Die Fähigkeit, KI-Modelle zu entwickeln, die auf weniger leistungsstarken Chips arbeiten, verschafft chinesischen Startups einen erheblichen Kostenvorteil.

Für Alibaba könnte die Integration von Manus AIs Technologie nicht nur bedeuten, dass Qwen 2.5 einen Vorsprung gegenüber DeepSeek und anderen Wettbewerbern erzielt, sondern auch, dass das Unternehmen seine gesamte KI-Strategie neu ausrichten kann.

Ein erfolgreicher KI-Agent, der als digitaler Assistent in Unternehmen agiert, könnte die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher Branchen revolutionieren – von der Automatisierung von Verwaltungsprozessen bis hin zur Optimierung von Kundenservice und Logistik.

Blick in die Zukunft: Chancen und Risiken

Die strategische Entscheidung von Alibaba, in den Ausbau seiner KI-Kapazitäten zu investieren und sich dabei auf innovative Partnerschaften zu stützen, birgt enorme Chancen – aber auch Risiken.

Während der technologische Vorsprung und die Skaleneffekte klare Wettbewerbsvorteile darstellen, bleibt die Frage, wie schnell der Markt die nächste Generation von KI-Agenten akzeptiert und integriert. Zudem könnte der Vorstoß in Richtung AGI ethische und regulatorische Herausforderungen mit sich bringen, die den Zeitplan und die Umsetzung des Projekts beeinflussen.

Die angekündigten Investitionen in Höhe von 49 Milliarden Euro signalisieren, dass Alibaba nicht nur kurzfristig an der Spitze bleiben will, sondern langfristig eine Führungsrolle im globalen KI-Wettlauf anstrebt.

Ob und wie sich der „Elon-Effekt“ im Technologiesektor auf den Aktienkurs und die Marktposition auswirkt, bleibt abzuwarten – doch die Zeichen stehen auf Fortschritt.

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