04. Januar, 2025

Wirtschaft

Alibaba verkauft Sun-Art-Beteiligung: Strategiefokus auf Onlinehandel verstärkt

Alibaba verkauft Sun-Art-Beteiligung: Strategiefokus auf Onlinehandel verstärkt

Alibaba hat sich entschlossen, seine gesamte Beteiligung an Sun Art Retail, dem größten Betreiber von Hypermärkten in China, zu veräußern. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt intensiver Konkurrenz, bei der der chinesische Technologieriese seinen Schwerpunkt auf seine Kerntätigkeiten im E-Commerce legt.

Der Verkauf der 73,7-prozentigen Beteiligung an die Private-Equity-Firma DCP Capital erfolgt zu einem Abschlag bei einem Kurs von 1,75 Hongkong-Dollar pro Aktie. Am Tag zuvor schlossen die Sun Art-Aktien noch bei 2,48 Dollar. Erwartet wird ein Erlös von bis zu 1,7 Milliarden US-Dollar, welcher jedoch für Alibaba-Aktionäre einen Verlust von umgerechnet 1,8 Milliarden US-Dollar bedeutet.

Infolge der Nachricht brachen die in Hongkong gehandelten Sun Art-Aktien zeitweise um 35 Prozent ein, erholten sich jedoch leicht und schlossen mit einem Minus von 17 Prozent. Auch die Alibaba-Aktien verzeichneten einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent.

Diese Transaktion erfolgt kurz nach Alibabas Rückzug aus der Intime Retail Group im Dezember. Der Verkauf des Warenhauskonzerns an ein Konsortium, bestehend aus Youngor Group und dem Management von Intime, wurde zu einem Preis realisiert, der weniger als die Hälfte des ursprünglich gezahlten Betrags betrug.

Die raschen Verkäufe von Sun Art und Intime stellen Alibabas Bestrebungen dar, non-core Geschäfte abzustoßen und den Fokus auf das E-Commerce-Geschäft zu legen, um Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum zu sichern. In einem Markt, in dem Konkurrenten wie Pinduoduo zunehmend an Einfluss gewinnen, zieht sich Alibaba aus unrentablen Bereichen zurück, um Kapital und Ressourcen effizienter einzusetzen.

Alibaba, das seit dem Jahr 2017 in Sun Art investiert ist und 2020 die Mehrheit erwarb, betonte, dass der Verkauf eine Möglichkeit bietet, Erträge zu realisieren und die Mittel in seine Kernbereiche zu reinvestieren. Ursprünglich strebte Alibaba an, ein 'neues Einzelhandelsmodell' zu etablieren, das Online- und stationäres Geschäft verbindet. Doch durch die Pandemie und die wirtschaftliche Verlangsamung in China verpuffte diese Strategie.

Im November kündigte Alibaba eine Umstrukturierung an, durch die die inländischen und internationalen E-Commerce-Geschäfte zusammengelegt werden sollen. Diese Fusion unter Geschäftsführer Jiang Fan wird als entscheidend für Alibabas zukünftige Ausrichtung angesehen.

Neben Sun Art hat Alibaba noch Investitionen in andere traditionelle Einzelhändler in China, darunter Suning.com, und arbeitet daran, das Geschäft seiner Lebensmittelkette Hema, auch bekannt als Freshippo, profitabler zu gestalten.