In einer bemerkenswerten Wendung im globalen Agrarhandel hat Algerien den Zugang französischer Unternehmen zu einer Weizenausschreibung in dieser Woche versperrt. Den teilnehmenden Firmen wurde zudem auferlegt, keinen Weizen französischen Ursprungs anzubieten. Hintergrund dieser Maßnahme sind die erstarkten diplomatischen Spannungen zwischen Algerien und Paris, wie verschiedene Handelsquellen berichten. Der Schritt spiegelt einen Konflikt wider, der bereits vor drei Jahren dazu führte, dass Frankreich mehrere Monate von algerischen Ausschreibungen ausgeschlossen wurde. Dies könnte die wachsende Dominanz von Schwarzmeer-Weizen, insbesondere aus Russland, im algerischen Importmarkt festigen. Algerien ist einer der weltweit größten Weizeneinkäufer, und Frankreich war lange Zeit der wichtigste Lieferant. Der Bruch zwischen Algerien und Frankreich ist auf Frankreichs Unterstützung für einen Plan zur Eingliederung der Westsahara unter marokkanische Souveränität zurückzuführen, ein Thema, das Algerien nicht gutheißen kann. Die algerische Ausschreibungsbehörde OAIC schätzte den Kauf auf über 500.000 Tonnen Weizen in ihrer jüngsten Ausschreibung, ohne allerdings französische Angebote zu berücksichtigen. Sechs mit der Materie vertraute Quellen berichteten, dass französische Unternehmen nicht eingeladen wurden und dass Teilnehmer gebeten wurden, keinen französischen Weizen anzubieten. Weder die OAIC, noch die französischen Ministerien zeigten sich zur Kommentierung bereit. Angesichts der schlechten Erntebedingungen und der höheren Preise wurde französischer Weizen jedoch ohnehin nicht als Favorit für den Zuschlag betrachtet. Der diplomatische Streit hat den algerischen Markt zugunsten russischer Importe geöffnet. Die jüngste schwache französische Ernte könnte die Exporte aus der EU weiter verringern und Frankreichs Position auf dem Weltmarkt schwächen.
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Algerien blockiert französische Weizenausschreibung: Ein diplomatisches Weizen-Roulette
