08. September, 2024

Unternehmen

Aldi Nord verlässt X: Deutsche Unternehmen ziehen sich von Elon Musk's Plattform zurück

Von Aldi bis Volkswagen: Warum deutsche Konzerne ihre Werbung auf X einstellen und was Elon Musk dazu sagt

Aldi Nord verlässt X: Deutsche Unternehmen ziehen sich von Elon Musk's Plattform zurück

Düsseldorf. - Immer mehr deutsche Unternehmen beenden ihre Präsenz auf der Social-Media-Plattform X, früher als Twitter bekannt. Eine Umfrage unter den 40 Dax-Konzernen und den 20 größten Werbetreibenden in Deutschland zeigt, dass nur wenige große Unternehmen ihre Werbebudgets für X noch planen.

Aldi Nord plant sogar einen kompletten Rückzug Anfang 2024. Diese Entscheidungen haben nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die zunehmenden Bedenken deutscher Unternehmen hinsichtlich der Plattform, die von Elon Musk kontrovers übernommen wurde.

Die Entscheidung von Aldi Nord, sich von X zurückzuziehen, geht auf eine Welle rassistischer Kommentare zurück, die nach einem X-Beitrag mit einem dunkelhäutigen Model aufgetreten waren. Aldi Nord kritisierte X für mangelnde Maßnahmen gegen diese Kommentare und beschränkte vorübergehend die Kommentarfunktion.

Nun zieht der Discounter radikale Konsequenzen und beendet seine Beziehung zu X, da die Plattform Diskussionen nicht mehr angemessen moderiere.

Aldi Nord ist dabei keine Ausnahme. Die Umfrage zeigt, dass viele Dax-Konzerne, darunter Allianz, BASF, Covestro und Mercedes, bezahlte Werbung auf X eingestellt haben. Andere, wie Volkswagen, Siemens und RWE, haben ihre Werbeaktivitäten bereits vor einem Jahr ausgesetzt.

Die Hauptsorge lautet dabei, dass seit Elon Musk die Kontrolle über die Plattform übernommen hat, Unternehmen vermehrt um ihre Marken fürchten.

Musk, der sich selbst als "Absolutist der Meinungsfreiheit" bezeichnet, hat bedeutende Veränderungen auf X vorgenommen, darunter die Zusammenlegung der Moderationsteams und die Einführung von "Community Notes" als Korrektiv. Diese Veränderungen haben jedoch zu einem Anstieg von Falschinformationen, Hasskommentaren und sogar antisemitischen Äußerungen geführt.

Unternehmen wie Siemens Energy, Mercedes-Benz und weitere haben ihre Werbemaßnahmen auf X eingestellt, da Musk's Änderungen dazu führten, dass diskriminierende Beiträge zu wenig eingeschränkt wurden. Der Schutz der Marke wird für Unternehmen immer wichtiger, und Experten empfehlen, die Aktivitäten auf X auszusetzen, um die Marke zu bewahren.

Die Bedeutung von X als Werbeplattform nimmt weiter ab, insbesondere für deutsche Unternehmen.

Auch wenn Elon Musk versucht, kleine und mittlere Unternehmen für Werbung auf X zu gewinnen, scheinen große Unternehmen in Deutschland zunehmend andere Social-Media-Plattformen wie Meta und LinkedIn zu bevorzugen.

Die Entscheidung von Aldi Nord und anderen deutschen Unternehmen, sich von X zurückzuziehen, wirft wichtige Fragen auf, nicht nur über die Zukunft der Plattform, sondern auch über die Verantwortung von Tech-Giganten wie Musk im Umgang mit Online-Diskursen und dem Schutz von Marken. Während X weiterhin versucht, die Werbeeinnahmen zu steigern, stehen deutsche Unternehmen vor der Herausforderung, Plattformen zu wählen, die nicht nur Reichweite, sondern auch Sicherheit und Markenschutz bieten.