Ein lauter Knall durchbricht die Routine des Fluges ASA1282 von Alaska Airlines, als eine Tür samt Fenster in knapp fünf Kilometer Höhe abgerissen wird. Ein Albtraum für die 174 Passagiere an Bord, die binnen Sekunden mit einem Riesenloch im Rumpf konfrontiert sind.
Das Flugzeug sollte von Portland, Oregon, nach Ontario, Kalifornien, fliegen und wurde nach dem Vorfall gezwungen, nach nur wenigen Minuten in der Luft notzulanden.
Die Fluggesellschaft Alaska Airlines reagierte prompt und setzte ein vorübergehendes Startverbot für alle 65 Boeing 737-9 Max Flugzeuge ihrer Flotte. Ben Minicucci, der Vorstandschef, versicherte, dass jede Maschine einer genauen Prüfung unterzogen werde, bevor sie wieder in die Lüfte steige.
Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA verschärfte die Maßnahmen und verhängte ein weltweites vorübergehendes Flugverbot für insgesamt 171 Boeing-Modelle vom Typ 737 Max 9.
Dieser drastische Schritt erfolgte als Reaktion auf den gravierenden Vorfall mit der Alaska Airlines Maschine. Nur zehn Wochen nach ihrem Jungfernflug verlor das Flugzeug kurz nach dem Start eine Tür samt Fenster, das unmittelbar zu Boden stürzte – glücklicherweise ohne Passagiere in unmittelbarer Nähe.
Das Modell 737 Max 9 von Boeing scheint erneut in den Fokus der Kritik zu geraten. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dieses Modell bereits nach zwei Abstürzen in den Jahren 2019/2020 ein weltweites Flugverbot erhielt, das bis November 2020 andauerte.
Die FAA betonte, dass die Untersuchungen für jedes Flugzeug dieser Modellreihe zwischen vier und acht Stunden dauern würden. Dieser Vorfall erinnert an die früheren Probleme der Boeing 737 Max, die das Unternehmen in eine tiefe Krise stürzten.
Nach den Abstürzen im Jahr 2018/2019 mit insgesamt 346 Toten musste Boeing nicht nur finanzielle Verluste verkraften, sondern auch erhebliche Anstrengungen unternehmen, um das Vertrauen in seine Flugzeuge wiederherzustellen.
Trotz Überarbeitungen an der Steuerungstechnik und Flugsoftware des Max-Modells tauchen immer wieder neue Qualitätsmängel auf. Falsche Bohrungen an Rumpfteilen und jüngst eine fehlende sowie eine lockere Mutter an einem Bolzen für die Ruder des Flugzeugs werfen erneut Fragen zur Sicherheit auf.
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