15. Januar, 2025

Politik

Alberto Fujimori: Das Ende einer Ära

Alberto Fujimori: Das Ende einer Ära

Der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren an Krebs verstorben. Nach einem intensiven politischen Leben und einer kontroversen Herrschaft hinterlässt Fujimori ein tief gespaltenes Erbe.

Der hardline-Konservative regierte von 1990 bis 2000 und führte das südamerikanische Land durch wirtschaftlich schwierige Zeiten. Mit autoritären Mitteln und einer strengen Hand bekämpfte er die „Leuchtender Pfad“-Guerillagruppe, was ihm sowohl national als auch international Anerkennung und Kritik einbrachte. Im Jahr 2009 wurde er wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt.

„Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, nun dem Herrn begegnet,“ schrieb seine Tochter Keiko Fujimori auf der Plattform X, gemeinsam mit einer Nachricht, die auch von seinen drei weiteren Kindern unterzeichnet wurde. Sie baten um Gebete für seine Seele.

Fujimori, ein Agronom japanischer Abstammung, übernahm das Präsidentenamt nach einer wirtschaftlichen Krise in Peru, bekannt als die „verlorene Dekade“. Er setzte die Einführung der neuen Währung „Nuevo Sol“ im Jahr 1991 durch, die bis heute im Umlauf ist.

Neben der wirtschaftlichen Stabilisierung zeichnete sich seine Amtszeit durch die Bekämpfung der Guerillagruppe „Leuchtender Pfad“ aus. Im Jahr 1992 suspendierte er die Verfassung und übernahm diktatorische Vollmachten, ein Schritt, der sowohl national als auch international umstritten war.

2000 flüchtete Fujimori nach Japan, nachdem ein Video aufgetaucht war, das seinen Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos bei der Bestechung eines Oppositionsabgeordneten zeigte. Japan gewährte ihm aufgrund seiner Abstammung die Staatsbürgerschaft und verweigerte seine Auslieferung.

Fujimori wurde schließlich 2005 während eines Besuchs in Chile verhaftet und nach Peru ausgeliefert. Auch nach seiner Amtszeit blieb er eine prägende Figur in der peruanischen Politik, und seine Tochter Keiko kündigte im Juli ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2026 an.

Alberto Fujimori hinterlässt ein Land, das durch seine Politik nachhaltig geprägt wurde, sowohl im Positiven als auch im Negativen.