22. Oktober, 2024

Politik

Albanischer Ex-Präsident Ilir Meta wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen

Albanischer Ex-Präsident Ilir Meta wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen

In Albanien sorgt die Festnahme des ehemaligen Präsidenten Ilir Meta für Aufsehen. Sein Sprecher Tedi Blushi bezeichnete die Verhaftung als 'unangemessen' und betonte, dass sie von patriotischen und ehrlichen Albanern verurteilt werde. Blushi bezog sich auf Berichte lokaler Medien, die zeigten, wie maskierte Polizisten Metas Fahrzeug stoppten und ihn widerwillig herausführten. Eine Bestätigung dieser Aufnahmen durch Reuters steht bislang aus. Bereits kündigte Blushi möglichen Protest von Metas Anhängern an und erklärte, die Regierung werde 'auf jeder Straße und jedem Platz' einen Preis zahlen müssen. Bislang gibt es keine Stellungnahme des SPAK, der Sondereinheit zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität, jedoch berichten Medien von Korruptions-, Geldwäsche- und Vermögensverschleierungsvorwürfen gegen Meta. Sein Anwalt, Genci Gjokutaj, bestätigte die Festnahme aufgrund der Vorwürfe, wies diese jedoch zurück. Ilir Meta war von 2017 bis 2022 Präsident und hatte vorher bereits als Premierminister und Parlamentspräsident gewirkt. Er ist nicht die einzige Oppositionsfigur, die sich mit strafrechtlichen Anschuldigungen konfrontiert sieht. Anfang September wurde der Demokrat Ervin Salianji zu einem Jahr Haft verurteilt, was seine Anhänger als politisch motiviert bezeichnen. Auch der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Sali Berisha, steht wegen Korruptionsvorwürfen aus seiner Amtszeit vor Gericht. Die Partei wirft dem amtierenden Premierminister Edi Rama vor, die Verfolgung ihrer Mitglieder zu steuern, was dieser jedoch bestreitet.