Der Landkreis Oder-Spree hat am Vormittag die höchste Alarmstufe ausgerufen, um auf den weiter steigenden Pegelstand der Oder zu reagieren. Betroffen sind insbesondere östliche Deichabschnitte an der polnischen Grenze, darunter auch die Stadt Eisenhüttenstadt, die direkt am Ufer der Oder liegt.
Hintergrund der Maßnahme ist der erwartete Wasserstand von 5,90 Metern in Ratzdorf, der zwischen 15.00 und 17.00 Uhr am heutigen Nachmittag erreicht werden soll. Dieser Pegelstand sprengt den normalen Wasserstand von etwa 2,60 Metern deutlich und löst somit offiziell die höchste Alarmstufe aus. Die Alarmstufe 4 stellt jedoch nicht zwangsläufig einen Katastrophenfall dar, sondern vielmehr eine erhöhte Alarmbereitschaft der Einsatzkräfte.
Große Mengen Treibholz werden bereits die Oder abwärts gespült, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Zahlreiche Deichläufer sind im Dauereinsatz, um die Stabilität der Schutzdämme sicherzustellen. Gleichzeitig laufen intensivere Sicherungsarbeiten, um küstennahe Gebiete vor den eindringenden Wassermassen zu schützen.
Ein weiterer Anstieg des Wasserpegels wird am Mittwochabend erwartet. Es wird angenommen, dass die hohen Wasserstände mehrere Tage bestehen bleiben könnten. Eine Entspannung der Lage ist erst für Freitag in Sicht, wenn der Pegel wieder unter 5,90 Meter fallen soll.