Die dramatischen Entwicklungen im Klimawandel rufen erneut die höchstmögliche Alarmstufe auf den Plan. Die Weltwetterorganisation (WMO) signalisiert in ihrem aktuellen Bericht zur Lage des Weltklimas im Jahr 2024 eindringlich die Dringlichkeit. Demnach kletterte die globale Durchschnittstemperatur von Januar bis September auf 1,54 Grad über das vorindustrielle Niveau – eine beunruhigende Zunahme, die kaum Aussicht auf Milderung bis zum Jahresende bietet. Beeindruckend ist, dass 2023 mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,48 Grad bereits als das heißeste Jahr seit Beginn der Industrialisierung galt. Doch die gesteigerte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre prophezeit einen beschleunigten Temperaturanstieg, steigende Meeresspiegel, vermehrte Dürren, Waldbrände und extreme Wetterlagen. Trotz des aktuellen Temperaturlevels sieht die WMO das 1,5-Grad-Ziel kurzfristig nicht ernsthaft gefährdet, da temporäre Phänomene wie El Niño prägend sind. Langfristig zeigt das Mittel jedoch eine Erwärmung von etwa 1,3 Grad, was die Herausforderungen der kommenden Jahre unterstreicht. WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo warnt, die extremen Wetterbedingungen seien kein Zufall, sondern ein Vorzeichen auf die künftige Normalität. Sie verweist darauf, dass die Jahre 2015 bis 2024 die heißeste Dekade seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bildeten, die Ozeane ungeahnte Wärmerekorde gebrochen hätten und der Meeresspiegel signifikant schneller ansteigt, als je zuvor beobachtet. Diese Entwicklungen, unter anderem das rasante Schmelzen der Gletscher und die fortschreitende Erwärmung der Meere, machen deutlich, dass der Klimawandel kein fernes Szenario ist, sondern bereits jetzt drastische Konsequenzen hat.