Am Dienstag stürzten die Finanzmärkte abrupt ab, bedingt durch geopolitische Spannungen und steigende Zinserwartungen in den USA. Der Dax fiel um 1,3 Prozent auf 17.749 Punkte, ein Tief seit Anfang März, beeinflusst durch ähnliche Verluste in Asien und den USA. Der Nikkei und der S&P 500 zeigten deutliche Rückgänge, was auf wachsende Investorenbesorgnisse hindeutet.
Der Iran-Israel-Konflikt
Auslöser der aktuellen Misere sind zwei Hauptfaktoren, die die Märkte weltweit belasten. Zum einen droht die geopolitische Lage im Nahen Osten nach einem Raketenangriff des Irans auf Israel zu eskalieren, was Unsicherheit und Angst unter den Investoren schürt.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat bereits angekündigt, dass eine Antwort auf diesen Angriff unausweichlich ist, was die Märkte weiter in Unruhe versetzt.
Der jüngste Raketenangriff des Irans auf Israel hat die Unsicherheit somit an den Märkten verschärft, da mit einer israelischen Reaktion zu rechnen ist.
Steigende Zinsen und deren Folgen
In den USA bleiben die Zinsen hoch, was die Aktienmärkte belastet. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen verweilen auf einem Niveau, das seit November des vergangenen Jahres nicht mehr gesehen wurde, und deuten auf eine anhaltend straffe Geldpolitik der US-Notenbank hin.
Die Hoffnung, dass die Federal Reserve die Zinsen senken könnte, verblasst zusehends, was insbesondere die Aktienmärkte belastet.
Der Ölmarkt im Strudel der Ereignisse
Die Kombination aus geopolitischer Angst und ökonomischem Druck hat nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch den Ölmarkt erfasst. Der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent stieg, nach einem vorübergehenden Rückgang, wieder an und signalisiert eine angespannte globale Wirtschaftslage.
Die Straße von Hormus, eine entscheidende Wasserstraße für den weltweiten Ölverkehr, steht im Fokus der geopolitischen Auseinandersetzungen, da ihre Blockade katastrophale wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen könnte.
Weitere Turbulenzen erwartet
Die Investoren stehen somit vor einer Zwickmühle: Einerseits die zunehmenden geopolitischen Risiken, die eine schnelle Lösung unwahrscheinlich machen, andererseits die ökonomische Realität steigender Zinsen, die Investitionen teurer und weniger attraktiv machen. Diese toxische Mischung hat die Aktienmärkte bereits spürbar beeinflusst und könnte in den kommenden Wochen für weitere Turbulenzen sorgen.
Der Volatilitätsindex VIX, ein Maß für die erwartete Marktschwankung, ist bereits auf einen Spitzenwert gestiegen und deutet darauf hin, dass die Investoren eine weitere Verschärfung der Lage erwarten.