08. September, 2024

Health

Alarmierende Studie: Smartphones schädigen die Psyche von Kindern

Sozialpsychologe Jonathan Haidt warnt vor den gravierenden Folgen des Smartphone-Gebrauchs für die mentale Gesundheit junger Menschen.

Alarmierende Studie: Smartphones schädigen die Psyche von Kindern
Jonathan Haidt illustriert die verheerenden Auswirkungen des Smartphone-Gebrauchs auf Kinder, die psychologischen Schäden ähneln den physischen Risiken einer Weltraumreise.

Ein drastisches Experiment

Jonathan Haidt, anerkannter Sozialpsychologe, vergleicht in seinem Buch „Generation Angst“ den Einfluss von Smartphones auf Kinder mit einer hypothetischen Reise zum Mars.

Generation Angst: Machen soziale Medien die Jugend psychisch krank?
Würzburger Forschende widersprechen der Aussage eines US-Psychologen. Mit einem Thesenpapier wollen sie eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion anstoßen.

Er zeichnet ein düsteres Bild: Ähnlich wie langfristige Weltraummissionen irreversible physische Schäden verursachen können, führt die ständige Nutzung von Smartphones zu ernsthaften psychischen Beeinträchtigungen bei Kindern.

Dramatische Datenlage

Haidts Analyse stützt sich auf umfangreiche Datenerhebungen, die einen besorgniserregenden Anstieg von Depressionen, Angststörungen und Suizidraten unter Jugendlichen seit 2010 aufzeigen.

Dieses Jahr markiert einen Wendepunkt, bedingt durch die Einführung der Frontkamera bei Smartphones, die eine Selfie-Kultur und damit verbundene soziale Dynamiken förderte.

Seit 2010, dem Jahr, das den Aufstieg der Selfie-Kultur markierte, verzeichnete man einen dramatischen Anstieg psychischer Störungen bei Jugendlichen – ein direkter Zusammenhang mit der Verbreitung von Smartphones.

Die sozialen Kosten der Technologie

Die „Generation Z“ erlebt laut Haidt eine einzigartige Form der sozialen Interaktion, die durch Social Media geprägt ist.

Diese Plattformen bieten zwar die Möglichkeit, Nachrichten an ein breites Publikum zu senden, eliminieren jedoch gleichzeitig das natürliche Feedback durch Mimik und Körpersprache, was zu einer Destabilisierung der Nutzer führt.

Kulturelle Reflexion und Kritik

Neben seiner Forschungstätigkeit ist Haidt auch als Kritiker der „Wokeness“-Bewegung bekannt.

Haidts Forschungen kritisieren die moderne Erziehung und den gesellschaftlichen Diskurs, der junge Menschen in eine Kultur des Sicherheitswahns und der mentalen Fragilität drängt.

Seine Arbeiten, darunter das Buch „The Coddling of The American Mind“, das er zusammen mit Greg Lukianoff verfasste, diskutieren die Auswirkungen einer überprotektiven Kultur und einer zunehmend polarisierten gesellschaftlichen Debatte auf die geistige Gesundheit.

Forderung nach einem Umdenken

Haidt sieht in den aktuellen Technologien nicht nur ein Risiko für die junge Generation, sondern für die menschliche Freiheit selbst.

Er fordert eine breitere Debatte über die Auswirkungen von Algorithmen und künstlicher Intelligenz auf unseren freien Willen, eine Diskussion, die auch von Technologiepionieren wie Jack Dorsey unterstützt wird.

In seinem engagierten Plädoyer für eine Neuorientierung unserer Technologienutzung legt Haidt dar, wie essentiell es ist, die mentalen und sozialen Gesundheitsrisiken, die mit Smartphones verbunden sind, ernst zu nehmen und aktiv gegenzusteuern.