In einem spannungsgeladenen Einsatz hat die Polizei einen Aktivisten sicher aus luftiger Höhe vom Gelände des deutschen Tesla-Werks in Grünheide heruntergeholt. Der Aktivist, der auf einem Baumstamm saß und damit eine neu angelegte Baustraße blockierte, konnte unverletzt aus sechs bis acht Metern Höhe zu Boden gebracht werden. Eine weitere Person sah sich am Nachmittag daran gehindert, einen mit dem Baumstamm verbundenen Baum zu erklimmen. Zeitgleich wurden zwei Personen, die es sich in einem Baumhaus gemütlich gemacht hatten, mit einem Aufenthaltsverbot belegt, da auch dieses über Seile mit dem Baumstamm verbunden war. Die Aktivisten planten passiven Widerstand, um so weitere Bauprojekte zu stören.
Der Hintergrund der Aktion ist eine Straße, die eigens für den Ausbau der Deutschen Bahn angelegt wurde. Dort hatten Tesla-Gegner nachts einen Baumstamm aufgestellt, um mit einem symbolträchtigen, aber stillen Protest ein Zeichen zu setzen. Damit sollte die Erweiterung der Tesla-Fabrik, zu der ein neuer Güterbahnhof und Lagerflächen zählen, gestoppt werden. Die Initiative "Tesla stoppen" bemängelt die Vorhaben von Tesla und macht keinen Hehl daraus, dass sie die Bauarbeiten nicht akzeptieren.
Parallel zur Blockade erfuhr die Polizei von der Zerstörung mehrerer Bauzäune, die die Straße einrahmten. Es wurde umgehend Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Wie das Brandenburger Verkehrsministerium erklärte, ist die rund drei Kilometer lange Baustraße zwischen der Landesstraße L23 und der Autobahn eine notwendige Maßnahme, um unter anderem den Neubau der Verkehrsstation Fangschleuse zu ermöglichen. Schon zuvor hatten die Aktivisten mit spektakulären Aktionen Aufsehen erregt, als sie jüngst einen Bagger besetzten und damit die Waldarbeiten zum Erliegen brachten.