11. Oktober, 2024

Politik

Aktienverkauf vor britischem Haushalt: Manager reagieren auf mögliche Steuererhöhung

Aktienverkauf vor britischem Haushalt: Manager reagieren auf mögliche Steuererhöhung

Britische Manager erhöhen den Verkauf ihrer Aktien in Unternehmen des Landes, in Erwartung einer möglichen Erhöhung der Kapitalertragssteuer im kommenden Budget von Schatzkanzlerin Rachel Reeves. Die jüngsten regulatorischen Daten zeigen, dass seit der Wahl am 4. Juli Aktien im Wert von durchschnittlich 31 Millionen Pfund pro Woche verkauft wurden, mehr als doppelt so viel wie im Vorlauf des letzten Halbjahres.

Insgesamt belaufen sich diese Verkäufe nun auf etwa 440 Millionen Pfund, wie von der Investmentplattform AJ Bell erfasst. Laut Quellen innerhalb der Regierung zieht Reeves eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer in Betracht, um das Defizit in den öffentlichen Finanzen zu verringern.

Eine Umfrage des Vermögensverwalters Evelyn Partners zeigt, dass einige Geschäftsinhaber ihre Verkaufspläne beschleunigen, um der potenziellen Steuererhöhung zuvorzukommen. Diese Veränderung könnte die Kapitalertragssteuer, die derzeit zwischen 10 und 20 Prozent liegt, betreffen. Reeves betonte in einem Interview, sie wolle keine Maßnahmen ergreifen, die das Wirtschaftswachstum gefährden. Trotzdem bleibt das drohende steuererhöhende Budget ein Schatten über dem bevorstehenden globalen Investitionsgipfel in London.

Einige Führungskräfte, die Aktien veräußert haben, gaben an, dass die Unsicherheit über mögliche Steueränderungen den Ausschlag für ihre Entscheidung gab. Ein Manager äußerte Besorgnis darüber, dass die Unklarheit der Regierung hinsichtlich eines potenziellen CGT-Anstiegs Investoren verunsichern könnte. Das FTSE Aim All-Share-Index hat in diesem Jahr bereits um 3,5 Prozent nachgegeben.

Ein unabhängiges Forschungsinstitut schlug vor, dass eine umfassende Reform der Kapitalertragssteuer der Regierung jährliche Einnahmen von bis zu 14 Milliarden Pfund einbringen könnte. Einige Anleger und Wirtschaftsexperten äußerten jedoch Bedenken, dass das Schweigen der Labour-Partei vor dem entscheidenden fiskalischen Ereignis die Unsicherheit weiter schüren könnte.

Der Druck auf Unternehmen wird auch dadurch verstärkt, dass Unternehmer angeben, eine mögliche Reduktion der Erbschaftsteuervorteile würde die Kosten für die Weitergabe eines Unternehmens stark erhöhen. Experten warnen davor, dass die knappe Zeit bis zum Budgetentscheid zu überhasteten Entscheidungen führen könnte.