14. März, 2025

Märkte

Aktienmärkte zwischen Aufschwung und geopolitischen Risiken

Aktienmärkte zwischen Aufschwung und geopolitischen Risiken

Zum Ende einer bislang zurückhaltenden Woche haben die deutschen Börsen einen neuen Versuch unternommen, sich zu erholen. Gegen Mittag begannen Gespräche zwischen Union, SPD und Grünen über ein geplantes umfangreiches Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur, was den Märkten positiven Antrieb verlieh. Die Grünen und die SPD planen, in Fraktionssitzungen am frühen Nachmittag weiteren Fortschritt zu diskutieren.

Ebenfalls positiv wurde die Einigung im US-Kongress aufgenommen, die es ermöglicht, einen Regierungsstillstand abzuwenden. Jedoch sind die Marktteilnehmer vorsichtig, denn die Gefahr unerwarteter geopolitischer Entwicklungen bleibt bestehen, wie der Marktexperte Andreas Lipkow anmerkte.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verzeichnete um die Mittagszeit einen Anstieg von 1,6 Prozent auf 22.935,87 Punkte. Trotz dieser Erholung deutet sich ein Wochenverlust von etwa 0,7 Prozent an, nach einem Rückgang vom jüngsten Rekordniveau. Der MDax konnte um 1,9 Prozent auf 29.000 Punkte zulegen, während der EuroStoxx 50 um rund 1,2 Prozent stieg.

Laut einem Analysten von CMC Markets, Jochen Stanzl, profitiert der Dax auch von einem Aufschwung in China. Europäische Aktien können von diesem Wachstum profitieren und sich gegen die negativen Einflüsse der US-Handelspolitik abschirmen. Dies ist einer der Gründe, warum Investoren in chinesische und europäische Aktien investieren, während sie US-Werte eher meiden.

Die Aktien von BMW konnten sich erholen, nachdem sie zuvor deutlich nachgegeben hatten und verzeichneten zuletzt einen Anstieg von 0,6 Prozent. Aufgrund eines Gewinneinbruchs ist BMW vorsichtig in das neue Jahr gestartet, was sich insbesondere durch Faktoren in China und Problemen mit Bremssystemen bemerkbar machte. Der Margenausblick bleibt hinter dem der Konkurrenz zurück, so der JPMorgan-Analyst Jose Asumendi.

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck plant nach einem Gewinnrückgang, im Jahr 2025 wieder profitabler zu arbeiten. Das operative Ergebnis soll bis zu 15 Prozent zulegen, obwohl der Umsatz im vergangenen Jahr um 3 Prozent gesunken ist. Ein starker Auftragseingang im Schlussquartal sorgt jedoch für Optimismus. Die Aktien legten um 3,1 Prozent zu.

Auch Bechtle gewann durch einen positiven Ausblick zuletzt 5,7 Prozent. Der IT-Dienstleister rechnet mit einem schwachen ersten Halbjahr, sieht jedoch Chancen bei staatlichen Aufträgen, falls eine neue Bundesregierung einen Haushalt beschließt.

Der Pharmahersteller Dermapharm hat seinen Umsatz im Vorjahr um vier Prozent gesteigert, während das operative Ergebnis leicht wuchs. Obwohl die Aktie im frühen Handel nachgab, stieg sie im Tagesverlauf letztlich um 4,0 Prozent an.