Am Freitag, dem letzten Handelstag vor der Amtseinführung Donald Trumps am Montag, präsentierten sich die Märkte in belebter Stimmung, jedoch gab es am New Yorker Börsenparkett auch Anzeichen von Nervosität. Die Woche könnte die beste seit Anfang November sein, als die Wahlresultate die Aktienkurse in die Höhe schnellen ließen. Interessanterweise kletterte auch der Bitcoin-Kurs auf sein höchstes Niveau seit einem Monat.
Mit der vollständigen Kontrolle der Republikaner über den Kongress und das Weiße Haus ab Montag erwarten Analysten eine Welle von Deregulierungen, Steuersenkungen und weiteren wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen. Trumps Unterstützung für Blockchain-Technologien sowie seine persönlichen und geschäftlichen Verbindungen zur Kryptowelt haben die Kryptowährungen seit seiner Wiederwahl gestärkt. Der Bitcoin-Kurs ließ am Freitag die 105.000-Dollar-Marke hinter sich, und auch weniger bekannte Kryptowährungen lagen im grünen Bereich.
Andere sogenannte "Trump-Trades" verzeichneten ebenfalls Gewinne. Die Aktien der Trump Media & Technology Group, oft als Indikator für die Popularität des Präsidenten betrachtet, stiegen um etwa 2 % und haben seit Jahresbeginn über 20 % zugelegt. Auch Tesla, dessen CEO Elon Musk zu Trumps engsten Beratern zählt, verzeichnete ein Plus von 6 % und verbucht seit den Wahlen ein beeindruckendes Kursplus von 75 %.
Doch die Begeisterung der Investoren für "Trump 2.0" ist nicht uneingeschränkt. Die Volatilität nächste Woche könnte zunehmen, wenn Trump eine Flut von Dekreten erlässt. Der Cboe Volatility Index (VIX) lag am Freitag bei etwa 16, nachdem er im Laufe der Woche gesunken war. Dennoch zeigen Daten von Charles Schwab ein überdurchschnittliches Volumen bei VIX-Optionen, was auf eine zu erwartende Volatilität hinweisen könnte.
Auch die Vorsicht der Privatanleger vor der ersten Woche von Trump 2.0 ist spürbar. Während in den Wochen nach Trumps Sieg kräftig in Krypto-Aktien und die DJT-Aktie investiert wurde, blieb der Kauf zuletzt verhalten, wie Daten von Vanda Research zeigen. Die Unsicherheit über die künftige Inflation und Zinsen lastet weiterhin auf den Aktienmärkten.