Europas bedeutendste Aktienmärkte präsentierten sich am Freitag in divergentem Licht, wobei die Kursveränderungen insgesamt überschaubar blieben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank zur Mittagszeit um 0,21 Prozent auf 4745,61 Punkte, während der Stoxx 50 knapp positive Tendenzen zeigte. Vor allem die Märkte außerhalb der Eurozone sorgten für diesen Lichtblick: Der Schweizer Leitindex SMI legte um 0,6 Prozent auf 11.661,64 Zähler zu, und der britische FTSE 100 zog um 0,76 Prozent auf 8.211,29 Punkte an.
Allerdings sorgten neue Konjunkturdaten für Stirnrunzeln. Der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum hatte im November enttäuscht, besonders im Dienstleistungssektor war die Stimmung deutlich getrübt. Der Indikator rutschte unter die Wachstumsschwelle, was das ohnehin schwächelnde Vertrauen der Industriekapitäne weiter unter Druck setzte. Marktexperte Andreas Lipkow wies auf die Diskrepanz zwischen der Investorenstimmung für das kommende Jahr und der aktuellen Stimmungslage in den europäischen Unternehmen hin.
Besonders hart traf es die Bankenwerte. Diese litten unter den enttäuschenden Konjunkturdaten sowie einer in Spanien erhöhten Sondersteuer, wodurch spanische Institute wie Santander Einbußen von bis zu vier Prozent verzeichneten. Im Gegensatz dazu verzeichneten Bau- und besonders zinssensitive Immobilienwerte Gewinne, da Experten wie Thomas Gitzel von der VP Bank auf die mögliche positive Wirkung niedrigerer Zinsen auf die Bauwirtschaft hinwiesen.
Ohne größere Auswirkungen auf den Aktienkurs blieben die Nachrichten über den französischen Mischkonzern Vinci, der seine Energiesparte international neu ausrichten will. Trotz dieser spannenden strategischen Pläne verlor die Aktie 0,35 Prozent. Dagegen litten kleinere französische Unternehmen wie Thales unter einem drastischen Kursrückgang von 5,9 Prozent, nachdem Ermittlungen wegen Bestechungs- und Korruptionsverdachts bekannt wurden.