Die Aktienmärkte legten am Freitag zu und krönten damit einen starken Lauf unter Präsident Joe Biden, während die Aktienkurse vor der Amtseinführung von Donald Trump am Montag nahe Rekordhöhen lagen.
Der S&P 500 stieg um 1 % und verzeichnete damit seit Bidens Amtsantritt am 20. Januar 2021 ein Plus von 58 %. Diese Performance bleibt jedoch hinter der fast 70%igen Rendite (ohne Dividenden) während Trumps erster Amtszeit zurück und erreicht ebenfalls nicht das Ergebnis von über 80 % aus Obamas erster Amtszeit, als der Markt sich von der Baisse der großen Rezession erholte.
Bidens Präsidentschaft begann in einer Phase des Aufschwungs, beflügelt durch Konjunkturhilfen, Neueinsteiger an den Märkten und sprudelnde Gewinne großer Technologiefirmen. Der Aufschwung stagnierte allerdings durch Lieferkettenprobleme, steigende Ölpreise und Inflation, die höchste seit den 1970er Jahren. Die Zinserhöhungen der Federal Reserve führten zu einem Bärenmarkt, in dem der S&P 500 etwa ein Viertel seines Wertes verlor. Die Einführung von ChatGPT Ende 2022 entfachte den KI-Boom, der die Aktien seither beflügelt.
Ähnlich positiv war Bidens Amtszeit für den Dow Jones Industrial Average, jedoch nicht ganz so gut wie Trumps erste oder Obamas beiden Amtszeiten. Unter Trump legte der Dow um mehr als 56 % zu, unter Obama fast 150 %. Dennoch schnitt Bidens Amtszeit an der Wall Street besser ab als die von George W. Bush (2001-2009), als der Dow etwa ein Viertel seines Wertes verlor.
Jährlich gerechnet liegt Bidens Dow-Performance leicht unter dem 50-Jahres-Durchschnitt, aber über dem Durchschnitt der demokratischen Präsidenten des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter den Ein-Termin-Präsidenten zeigt sich das schlechteste Ergebnis seit Jimmy Carter.
Dennoch hat ein Präsident nur begrenzten Einfluss auf den Aktienmarkt. Ihre Erklärungen können die Marktstimmung heben oder senken, und ihre Politiken beeinflussen Branchen. Jedoch verlaufen die großen Indizes im Rahmen der globalen Wirtschaftstrends, die oft erst sichtbar werden, wenn ein Präsident das Amt verlässt.