Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich die Indizes am Dienstag uneinheitlich, wobei besonders die Titel aus der zweiten und dritten Reihe an Attraktivität gewannen. Der MDax, der mittelgroße Unternehmen umfasst, legte um 0,60 Prozent zu und schloss bei 28.086,48 Punkten. Der Dax hingegen verzeichnete ein leichtes Minus von 0,07 Prozent und endete bei 22.410,27 Punkten. Diese Entwicklung spiegelt die Abhängigkeit der mittelgroßen Unternehmen im MDax von der deutschen Wirtschaft wider, die in der Vergangenheit unter der Wirtschaftskrise gelitten hatten. Nun scheinen die Investoren auf einen Aufschwung zu hoffen, besonders nach dem Wahlerfolg der Union. Damit gewinnen MDax-Aktien wieder an Fahrt. Im politischen Umfeld stehen die Sondierungsgespräche zur Regierungsbildung im Mittelpunkt. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) unterstrich die Notwendigkeit einer raschen und entschlossenen Zusammenarbeit zwischen der künftigen Regierung und der Wirtschaft. Eine rasche Reform der Schuldenbremse scheint jedoch in weiter Ferne, da CDU-Chef Friedrich Merz klare Kante zeigt und eine Änderung vorerst ausschließt. Der Rüstungssektor profitierte von den Erwartungshaltungen in Bezug auf steigende Verteidigungsausgaben. Rheinmetall konnte zwischenzeitlich die 1.000-Euro-Marke anpeilen, fiel jedoch zurück und schloss nur knapp positiv. Andere Rüstungsunternehmen, darunter Hensoldt und Renk, verzeichneten deutliche Kursgewinne. Zu den positiven Überraschungen zählte auch Thyssenkrupp, die dank positiver Analystenkommentare um fast 10 Prozent zulegten. Analysten sehen in der potentiellen Abspaltung der Marinesparte sowie der Reduzierung des Stahlgeschäfts deutlichen Wertzuwachs. Die Aktien des Baustoffproduzenten Heidelberg Materials zogen nach einer kurzen Verschnaufpause ebenfalls kräftig an und schlossen um 3,6 Prozent höher. Für Fresenius Medical Care verlief der Tag weniger erfreulich, die Aktien gaben nach Vorlage der Jahreszahlen und aufgrund eines durchwachsenen Ausblicks um 0,9 Prozent nach. Siemens Energy fanden sich am Ende der Dax-Liste wieder, verloren 7,3 Prozent und durchbrachen die 50-Tage-Linie. Auch die anderen großen europäischen Aktienindizes zeigten sich uneinheitlich. Während der EuroStoxx 50 leicht fiel, konnten der Schweizer SMI und der britische FTSE 100 zulegen. In den USA blieb der Dow Jones Industrial zum Zeitpunkt des europäischen Börsenschlusses nahezu unverändert.
Märkte
Aktienmärkte im Fokus: Mid-Caps brillieren, Dax verliert leicht
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