27. September, 2024

Märkte

Aktienmärkte heben ab: Chinesische Konjunkturmaßnahmen beflügeln europäische Börsen

Aktienmärkte heben ab: Chinesische Konjunkturmaßnahmen beflügeln europäische Börsen

Die europäischen Aktienmärkte konnten am Donnerstag deutliche Gewinne verzeichnen, da die Aussicht auf weitere wirtschaftliche Stützmaßnahmen aus China die Kurse antrieb. Insbesondere exportorientierte Sektoren profitierten von den Ankündigungen aus Peking, mehr Unterstützung für den angeschlagenen Immobilienmarkt zu leisten und den stagnierenden Konsum zu beleben.

Der Leitindex der Eurozone, EuroStoxx 50, schloss mit einem beeindruckenden Plus von 2,35 Prozent und erreichte 5.032,59 Punkte. Auch außerhalb der Eurozone gab es positive Bewegungen: Der Schweizer SMI kletterte um 0,50 Prozent auf 12.209,62 Zähler, während der britische FTSE 100 um 0,20 Prozent auf 8.284,91 Punkte zulegte.

„Ein ganzes Maßnahmenbündel wurde umgesetzt, was die Ernsthaftigkeit der chinesischen Regierung unterstreicht, der Wirtschaft und primär dem Immobiliensektor in China wieder auf die Beine helfen zu wollen“, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow die Entwicklung. Bereits am Dienstag hatte die chinesische Notenbank mit einer Reihe von Maßnahmen versucht, neuen Schwung in die dortigen Aktienmärkte zu bringen.

Einen zusätzlichen Schub erhielten die Märkte durch den optimistischen Umsatzausblick des US-Chipproduzenten Micron, der insbesondere den Technologie- und Halbleitersektor beflügelte. Dabei konnten Aktien der Beteiligungsgesellschaft Prosus um beachtliche 7,9 Prozent zulegen, dank Kursgewinnen asiatischer Beteiligungen.

Besonders stark profitierten jene Sektoren, die von einer verbesserten Wirtschaftslage in China profitieren. Luxushersteller wie Kering und LVMH gehörten mit Kursgewinnen von knapp 10 Prozent zu den Spitzenreitern. Auch Rohstoff- und Automobilwerte zeigten eine starke Performance.

Ungünstige Nachrichten gab es hingegen für den Ölsektor. Die Ölpreise fielen rapide, da vermutet wird, dass Saudi-Arabien das inoffizielle Ölpreisziel von 100 Dollar pro Barrel fallen lassen könnte, um Marktanteile zurückzugewinnen. Diese Spekulationen drückten auf die Aktienkurse der Branche.

Dagegen standen auch die Aktien des Modeunternehmens Hennes & Mauritz (H&M) unter Druck. Aufgrund des verregneten Junis in Europa und der zurückhaltenden Kauflaune vieler Konsumenten scheint das angestrebte Renditeziel für dieses Jahr nicht erreichbar. Die Aktie sank um 4,6 Prozent.