Die europäischen Aktienmärkte befinden sich derzeit in turbulenter Fahrt, nachdem sie am Vortag noch eine positive Entwicklung verzeichneten und nun erneut Verluste hinnehmen mussten. Die von vielen erhoffte Jahresendrally scheint sich in diesem Jahr lediglich auf die Wall Street zu beschränken, so die Einschätzung von Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck.
Am Mittag fiel der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,14 Prozent auf 4.826,69 Punkte. Der Schweizer SMI verzeichnete einen Rückgang von 0,68 Prozent und schloss bei 11.703,80 Punkten. Der britische FTSE 100 blieb nahezu stabil. Die Marktstimmung bleibt somit angespannt.
Phil Orlando von Federated Hermes weist darauf hin, dass die „America First“-Politik des zukünftigen US-Präsidenten Trump die Gefahr birgt, Handelskonflikte, insbesondere mit China und eventuell auch der EU, weiter zu eskalieren. Auch das steigende Haushaltsdefizit und die unberechenbare politische Agenda könnten weitreichende Auswirkungen haben, insbesondere auf Energiemärkte und Verteidigungsausgaben.
Die ersten politischen Vorhaben Trumps zeigen bereits Wirkung. Pharmawerte wie Sanofi mussten mit einem Rückgang von 2,9 Prozent Verluste hinnehmen, da Trump den Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister einsetzen möchte.
Besser lief es für den Versicherungssektor. Besonders beeindruckend zeigten sich Aktien von Generali, die um 4,4 Prozent zulegten, begünstigt durch ein starkes Quartalsergebnis, das die Markterwartungen übertraf, so Analyst Andrew Baker von Goldman Sachs.
Öl- und Rohstoffunternehmen konnten aufgrund positiver Signale aus China zulegen. Die chinesische Wirtschaft zeigte auch im Oktober Stabilität, und die Aussichten auf das Erreichen des Wachstumsziels in diesem Jahr bleiben gut, wie die ING analysiert.