Der globale Nahrungsmittelriese Nestlé hat seine finanziellen Erwartungen für das Jahr 2024 überraschend nach unten korrigiert. Diese Nachricht hat viele Investoren alarmiert und wirft Fragen über die Stabilität des Unternehmens auf.
Ein schwieriges erstes Halbjahr
Die ersten sechs Monate des Jahres waren für Nestlé herausfordernd. Das Unternehmen verzeichnete nur ein minimales Wachstum von 0,1 Prozent. Im Vergleich zu früheren Jahren ist das deutlich weniger. Diese Entwicklung veranlasste den Konzern, seine Umsatz- und Gewinnprognosen zu senken.
Die Anpassung der Prognose hat mehrere Gründe. Einerseits haben Wechselkurseffekte den Umsatz negativ beeinflusst. Andererseits sind die Verbraucher vorsichtiger geworden, was zu geringeren Verkaufszahlen führt.
Zudem wirkte sich der Verkauf einiger Unternehmensbereiche negativ auf den Gesamtumsatz aus, der um 2,7 Prozent auf 45 Milliarden Franken sank.
Reaktionen des Marktes
Die Reaktion auf diese Nachrichten war sofort spürbar: Die Aktie von Nestlé fiel zeitweise um mehr als vier Prozent. Finanzexperten und Analysten, wie Jean-Philippe Bertschy von Vontobel, beschrieben diese Entwicklung als unerwartet und problematisch für die Aktionäre.
Wie Nestlé reagiert
Um die steigenden Kosten etwas abzufedern, hat Nestlé die Preise seiner Produkte im Durchschnitt um zwei Prozent angehoben. Diese Maßnahme reichte jedoch nicht aus, um die Gewinne überall zu stabilisieren.
Trotzdem konnte das Unternehmen in einigen Regionen, wie Nordamerika und Europa, die Preise erfolgreich anpassen und die Gewinnmargen leicht verbessern.
Nestlé plant, durch gezielte Investitionen und Kostensenkungen das Ruder herumzureißen. Dazu gehört auch die Investition von zehn Millionen Euro in das Werk in Roßbach, wo Nahrungsergänzungsmittel hergestellt werden. Darüber hinaus versucht Nestlé, durch Werbemaßnahmen und das stärkere Engagement in erfolgreichen Segmenten wie Tierfutter und Kaffee, sein Wachstum zu fördern.