Der Aktienkurs von Aixtron erholte sich am Mittwoch merklich, nachdem er zwischenzeitlich um bis zu 10 Prozent eingebrochen war. Mit einem Schlusskurs von 15,01 Euro lag er letztlich knapp zwei Prozent im Minus. Dies war der niedrigste Stand seit Januar 2021.
Auslöser der kurzfristigen Nervosität unter Anlegern war eine Mitteilung von Infineon, die für Aufregung sorgte. Das Unternehmen hat bekanntgegeben, dass es einen bedeutenden Fortschritt bei der Fertigung von Galliumnitrid-Wafern (GaN) erzielt hat. Infineon erklärte stolz, als erstes Unternehmen weltweit die 300-mm-Galliumnitrid-Wafer-Technologie (GaN) in einer bestehenden, skalierbaren Hochvolumenfertigung zu beherrschen. Diese technologische Neuerung soll die Effizienz des Kapitaleinsatzes in der GaN-Produktion maximieren. Technologisch ist die Chip-Produktion auf 300-Millimeter-Wafern fortschrittlicher im Vergleich zur Produktion auf 200-Millimeter-Wafern.
Die Nachricht führte zu intensiven Diskussionen unter Händlern über die potenziellen Auswirkungen auf Aixtron und deren Kunden. Insbesondere stellte sich die Frage, wie sich der erweiterte technologische Vorsprung von Infineon auf die Konkurrenz, insbesondere auf Wolfspeed, auswirken könnte, der ein Hauptkunde von Aixtron ist. Ein Börsianer schätzte die möglichen Folgen für Aixtron als noch schwer einschätzbar ein.
Aixtron betonte auf Anfrage jedoch, dass das Unternehmen bereits an Maschinen zur Fertigung von 300-Millimeter-Wafern arbeite und Pilotanlagen bei einigen Kunden im Einsatz seien. Die aktuellen Entwicklungen bei Infineon würden die Erwartung eines künftig starken Wachstumsmarktes für Elektronikchips auf GaN-Basis untermauern.
Hochleistungs- und Hochfrequenz-Elektronikchips auf GaN-Basis haben bereits in einigen Bereichen, wie etwa bei Schnelllade-Netzteilen für Smartphones, klassische Siliziumteile ersetzt. Zudem gewinnen diese Chips an Bedeutung in Anwendungen wie KI-Servern, Solaranlagen und in der Elektromobilität. Aufgrund ihrer kleineren Baugröße und höheren Temperaturbeständigkeit bieten sie eine effizientere Alternative zu traditionellen Siliziumchips.