Airbus zieht Bilanz: Rekordjahr in Sicht, trotz Herausforderungen

Airbus, der führende Flugzeughersteller der Welt, hat sich seinem Jahresziel für 2024 genähert und beeindruckt mit einer erfolgreichen Abschlussrunde, trotz anhaltender Herausforderungen in der Lieferkette. Mit insgesamt 766 Auslieferungen übertraf das europäische Luft- und Raumfahrtunternehmen seine Vorjahresleistung von 735 Flugzeugen, verfehlte jedoch knapp das ambitionierte Ziel von „rund 770“ Auslieferungen. Es wird allgemein erwartet, dass Airbus seine Position als weltweit größter Flugzeughersteller zum sechsten Mal in Folge verteidigt. Der US-amerikanische Konkurrent Boeing hatte ein turbulentes Jahr mit mehreren Herausforderungen, darunter Probleme mit der 737 Max, Streiks und Wechsel in der Führungsetage, zu meistern. Besonders der Airbus A321neo, der 60 Prozent der schmalrumpfigen Auslieferungen ausmachte, bestätigte seine Spitzenposition als meistverkauftes Flugzeug weltweit. Der Druck zur Steigerung der Auslieferungen in den letzten Monaten des Jahres war hoch, nachdem Airbus zu Jahresbeginn mit Lieferkettenproblemen und Triebwerksverzögerungen zu kämpfen hatte. Im Juni hatte Airbus für Aufsehen gesorgt, als es eine Gewinnwarnung ausgab und das ursprünglich geplante Ziel von 800 auf etwa 770 Flugzeuge reduzierte. Dies führte zunächst zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses um über 10 Prozent, doch konnte sich der Wert mittlerweile wieder um fast 10 Prozent erholen und schloss zuletzt bei 156 Euro. Christian Scherer, Chef der kommerziellen Flugzeugsparte bei Airbus, zeigte sich dennoch zufrieden mit der Leistung des Unternehmens in einem „komplexen und sich schnell verändernden Umfeld“ und bestätigte die Zielvorgaben für 2027, trotz weiterhin bestehender Herausforderungen in der Lieferkette. Analysten wie Philip Buller von Berenberg warnen jedoch vor einem möglichen langsameren Start in das Jahr 2025. Die beeindruckende Leistungssteigerung im Dezember, gemeinhin als „Dezember-Wunder“ bezeichnet, könnte zu Beginn des neuen Jahres zu Verzögerungen führen, die zunehmend schwierig zu bewältigen sind. 2024 verzeichnete Airbus netto 826 Bestellungen, womit das Auftragsbuch auf 8.658 Flugzeuge anwuchs. Besonders die Nachfrage nach Langstrecken-Großraumflugzeugen blieb robust, mit 142 Bestellungen für das A350-Modell.