Die Luftfahrtbranche blickt gespannt auf die kommende Woche, wenn Airbus am 9. Januar seine offiziellen Zahlen veröffentlicht.
Laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg hat der Flugzeugbauer 2024 mit 760 ausgelieferten Verkehrsflugzeugen sein Ziel von 770 Einheiten knapp verfehlt.
Dies, obwohl im Dezember fast 120 Jets an Kunden übergeben wurden – ein beeindruckender Endspurt, der die Lücke jedoch nicht ganz schließen konnte.
Lieferkettenprobleme als Bremsklotz
Die Hauptursache des Dilemmas: anhaltende Lieferengpässe bei Zulieferern. Seit der Corona-Pandemie kämpft Airbus mit verzögerten Komponenten, insbesondere von Triebwerksherstellern wie MTU.
Firmenchef Guillaume Faury hatte bereits im Sommer das ursprüngliche Ziel von 800 Auslieferungen auf 770 Einheiten reduziert, doch selbst diese angepasste Marke blieb außer Reichweite.
Ein Sprecher von Airbus lehnte laut Bloomberg eine Stellungnahme zu den vorläufigen Zahlen ab. Analysten spekulieren jedoch, dass die Pandemie-bedingten Lieferengpässe eine nachhaltige Belastung bleiben.
Börsenkurse im Sinkflug
Die verfehlten Auslieferungsziele wirkten sich unmittelbar auf die Börse aus. Die Airbus-Aktie fiel am Freitag zeitweise um 0,87 Prozent auf 158,80 Euro, während die MTU-Titel um 1,65 Prozent auf 316,40 Euro nachgaben.
Anleger reagierten nervös auf die Unsicherheit, obwohl der Airbus-Kurs zuvor noch mit Gewinnen in das neue Jahr gestartet war.
Expertenmeinungen und Spekulationen
Laut einem Händler war die Börsenreaktion moderat, da eine größere Abweichung vom Jahresziel aufgrund von Börsenregulierungen bereits früher hätte gemeldet werden müssen.
„Die Nähe zur Zielmarke von 770 Einheiten lässt vermuten, dass der Markt diese Verfehlung als marginal einordnet“, erklärte ein Analyst von Morgan Stanley.