Der europäische Flugzeugbauer Airbus plant, die Übernahme eines Teils der Spirit AeroSystems-Betriebe in Belfast bis Jahresende abzuschließen. Diese Übernahme ist Teil einer umfassenderen Aufspaltung des Spirit-Geschäfts, die bereits im Juli bekanntgegeben wurde.
Spirit AeroSystems gilt als einer der wichtigsten Arbeitgeber in Nordirland und beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter. Doch das Vorhaben stößt auf Skepsis: Im vergangenen Monat äußerten Gewerkschaften Bedenken hinsichtlich des Fortschritts der Transaktion. Kern des Deals ist die Übernahme des Belfast-Standorts, an dem Flügel und Rümpfe des Airbus A220 gefertigt werden.
Thomas Toepfer, Finanzvorstand von Airbus, zeigte sich zuversichtlich, dass der Abschluss bald erreicht wird. „Wir haben ein verbindliches und sehr detailliertes Term Sheet mit Spirit unterzeichnet“, informierte er Branchenanalysten. Der formelle Vertragsabschluss stehe allerdings noch aus, werde jedoch vor Jahresende erwartet.
Diese Umstrukturierung hinterlässt jedoch Unsicherheiten für diejenigen Mitarbeiter, die in jener Sparte des Belfast-Geschäfts tätig sind, die nicht von Airbus übernommen wird. Diese Sparte umfasst vor allem Arbeiten an Bombardier-Geschäftsflugzeugen.
Spirit's globale Umorganisierung sieht eine Aufteilung zwischen Boeing und Airbus vor, den beiden größten Flugzeugherstellern weltweit. Der Ursprung von Spirit geht auf das Jahr 2005 zurück, als ein Teil von Boeings Geschäftsfeldern als eigenständiges Unternehmen abgespalten wurde. Die Aufspaltung wird von Boeing vorangetrieben, in einem Versuch, Spirit wieder in den Konzern zurückzuholen und bestehende Fertigungsprobleme anzugehen.
Neben der Belfast-Übernahme plant Airbus auch die Übernahme von zwei Spirit-Fabriken in den USA sowie je einer in Frankreich und Marokko.