Airbus hat im Jahr 2024 insgesamt 766 Flugzeuge ausgeliefert und sich damit zum sechsten Mal in Folge als führender Hersteller in der Luftfahrtindustrie positioniert. Während der Erzrivale Boeing seinen langsamen Wiederaufbau nach einer internen Krise fortsetzt, hält Airbus die Spitzenposition mit nur geringem Rückstand auf sein Jahresziel von „rund 770“ Flugzeugen.
Der Hersteller aus Europa erklärte, dass globale Lieferkettenprobleme durch Komponenten- und Arbeitskräftemangel ein Grund für die leicht verfehlte Zielsetzung seien. Die Analystin Chloe Lemarie von Jefferies hob hervor, dass die nicht ausgelieferten Maschinen kleinere Modelle des Typs A220 betrafen, während die Auslieferung der größeren Maschinen den Erwartungen entsprach.
Obwohl die Wachstumsrate der jährlichen Auslieferungen von Airbus von 11 % im Vorjahr auf nunmehr 4 % fiel, bleibt der Abstand zu Boeing angesichts deren regulatorischer Beschränkungen unüberwindbar. Die Konkurrenz zwischen beiden Herstellern um neue Aufträge bleibt dennoch intensiv. Airbus registrierte brutto 878 Bestellungen, was nach Stornierungen zu einem Nettoergebnis von 826 Aufträgen führte.
Die Luft- und Raumfahrtbranche sieht sich aufgrund des pandemiebedingten Verlusts erfahrener Arbeitskräfte und globalen Spannungen beim Nachschub von Rohstoffen mehreren Herausforderungen gegenüber. Diese Problematik beeinflusst die Auslieferung und Produktion von Flugzeugen erheblich, wobei Airbus optimistisch bleibt, bis 2027 monatlich 75 Flugzeuge der A320-Familie produzieren zu können. Die derzeitige Produktion von annähernd 60 Maschinen pro Monat zeigt positive Fortschritte, lässt aber Raum zur Verbesserung in der Versorgungskette, insbesondere bei Triebwerken, Innenausstattung und aerostrukturellen Teilen.
Die Auslieferungen der A350-Großraumjets sanken um 11 % im Vergleich zum Vorjahr, als die Volumina durch die Übergabe zuvor aufgrund von Sanktionen gegen Russland zurückgehaltener Maschinen gestützt wurden.