Airbus plant den Abbau von fast 500 Arbeitsplätzen in Großbritannien, da das Unternehmen seine Raumfahrtdivision verkleinert, die unter einem Auftragseinbruch zugunsten von Elon Musks SpaceX leidet. Im Zuge einer europaweiten Umstrukturierung des Bereichs Raumfahrt und Verteidigung sollen in Großbritannien 477 Stellen wegfallen, ohne dass jedoch betriebsbedingte Kündigungen vorgesehen sind.
Die Verkleinerung der Raumfahrtaktivitäten bei Airbus erfolgt, da das Starlink-Satellitennetz von SpaceX die Nachfrage nach traditionellen geostationären Orbitalen, die einst den lukrativen Markt für Kommunikationssatelliten dominierten, zunehmend verdrängt. Seit dem Start von Starlink 2019 umfasst das Netzwerk mehr als 7.000 Kleinsatelliten, die etwa 350 Meilen über der Erde kreisen.
Airbus betont, dass trotz des drastischen Rückgangs beim Auftragseingang für geostationäre Satelliten – die in einer Höhe von rund 22.000 Meilen über der Erde kreisen – der Markt sich in einem zyklischen Tief befindet. Das Unternehmen setzt darauf, den Bereich durch Verkäufe von Ersatzorbitalen sowie durch wissenschaftliche Missionen zu stabilisieren.
Die Kürzungen werden voraussichtlich die Belegschaft in Stevenage und Portsmouth treffen, wo Airbus seine britischen Raumfahrtaktivitäten konzentriert, sowie möglicherweise Newport in Südwales. Airbus erklärt, dass lediglich 'Verwaltungspositionen' betroffen sind und niemand, der direkt an Projekten arbeitet.
Ein Unternehmenssprecher hob hervor, dass die Fluktuationsraten in Großbritannien doppelt so hoch sind wie in der kontinentaleuropäischen Raumfahrtsparte von Airbus, was die Umsetzung der erforderlichen Kürzungen erleichtert. Konsultationen mit den Gewerkschaften sollen am Donnerstag beginnen.
Der Stellenabbau in Großbritannien ist Teil einer umfassenderen Maßnahme, bei der insgesamt 2.043 Arbeitsplätze in der Airbus-Sparte Verteidigung und Raumfahrt gestrichen werden sollen, wie das Unternehmen im Oktober angekündigt hatte. Fast 700 Stellen werden in Deutschland, dem Sitz der Division, abgebaut, zusammen mit 540 in Frankreich und 300 in Spanien. Mehr als die Hälfte der betroffenen Arbeitsplätze befindet sich in der Raumfahrtsparte.
Airbus strebt an, die Kürzungen bis Mitte 2026 abzuschließen.