16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Airbus nimmt umfassende Neuausrichtung in Verteidigungs- und Raumfahrtsparte vor

Airbus nimmt umfassende Neuausrichtung in Verteidigungs- und Raumfahrtsparte vor

Airbus plant, in seiner Verteidigungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen abzubauen. Diese strategische Entscheidung ist eine Reaktion auf gestiegene Kosten sowie verstärkte Konkurrenz. Der größte Hersteller von Verkehrsflugzeugen weltweit gab am Mittwoch bekannt, dass die Kürzungen bis Mitte 2026 realisiert werden sollen, wobei Zwangsentlassungen ausgeschlossen sind.

Laut Mike Schoellhorn, dem Geschäftsführer von Airbus Defence & Space, sieht sich die Sparte mit einem "schnelllebigen und sehr herausfordernden Geschäftsumfeld" konfrontiert. Hierzu zählen unterbrochene Lieferketten, rapide Veränderungen der Kriegsführung und steigender Kostendruck aufgrund von Budgetbeschränkungen.

Die bisherigen Bemühungen zur Restrukturierung im vergangenen Jahr haben erste Erfolge gezeigt, insbesondere hinsichtlich der operativen Leistung und Risikomanagement. Dennoch sind weitere Maßnahmen erforderlich. Besonders betroffen von den Kürzungen sind Aktivitäten im Bereich der Raumfahrtsysteme.

Airbus steht hier vor der Herausforderung, ein kriselndes Geschäft umzustrukturieren, das unter erheblichen Einmalbelastungen und verschärftem Wettbewerb leidet. Im zweiten Quartal wurde bereits eine Belastung von 989 Millionen Euro auf die Raumfahrtsparte verbucht, resultierend aus einer Überprüfung langfristiger Programme in den Bereichen Navigation, Kommunikation und Satelliten.

Europäische Satellitenbetreiber kämpfen ebenfalls mit sinkender Nachfrage nach geostationären Satelliten und damit einhergehenden Gewinneinbußen, während die Nachfrage nach kleineren und günstigeren Satelliten steigt. Airbus hat neues Management installiert, um die Division zu steuern, und befindet sich in einem Evaluierungsprozess für strategische Optionen wie Umstrukturierungen, Kooperationsmodelle und mögliche Übernahmen.

Trotz erhöhter Ausgaben der europäischen Regierungen für Verteidigung in Anbetracht des Krieges in der Ukraine bleibt die Airbus-Verteidigungssparte kostenbelastet. Airbus ist ein Mitglied des Eurofighter-Konsortiums und produziert das Militärtransportflugzeug A400M.