Im vergangenen Jahr konnte Airbus seine Position als weltgrößter Flugzeugbauer weiter festigen und seinen amerikanischen Konkurrenten Boeing deutlich hinter sich lassen. Der europäische Flugzeughersteller lieferte insgesamt 766 Maschinen aus, 31 mehr als im Vorjahr, obwohl Zuliefererengpässe die Produktion behinderten. Obwohl das Jahresziel nur knapp erreicht wurde, reagierte der Aktienmarkt positiv: Die Airbus-Aktie stieg im frühen Handel um bis zu 1,9 Prozent auf 159,50 Euro.
Ursprünglich hatte CEO Guillaume Faury die Auslieferung von 800 Maschinen angepeilt, musste dieses Ziel jedoch im Juni auf 770 Einheiten reduzieren. Dies lag sogar über den Erwartungen der Analysten, die noch pessimistischer gewesen waren. Besonders bemerkenswert war die Leistung im Dezember, als 123 Passagierjets ausgeliefert wurden. Indessen kämpft Boeing weiterhin mit Schwierigkeiten und konnte von Januar bis November nur 318 Maschinen ausliefern, was auf strenge Auflagen der FAA nach Safety-Zwischenfällen zurückzuführen ist. Konkrete Zahlen für das Jahresende will Boeing bald publizieren, doch schon jetzt ist klar, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, sein früheres Volumen zu erreichen.
Während Airbus auch bei Großraumjets im Aufwind scheint, leidet Boeing unter Produktionsproblemen, insbesondere bei der 737 Max und anderen Modellen wie dem 787 'Dreamliner'. Airbus wiederum ist im Bereich der Mittelstreckenjets gut aufgestellt, wenngleich auch dort Lieferengpässe bestehen. Die A320-Neo-Familie machte 2022 erneut den Großteil der Auslieferungen aus. Zudem konnte die neue Langstreckenversion A321XLR erfolgreich an Kunden übergeben werden.
Trotz Bauteilengpässen sieht sich Airbus in einer starken Position für zukünftiges Wachstum und plant, die Produktion weiter zu steigern. Die Zahlen für 2022 sollen am 20. Februar bekanntgegeben werden, was weiteren Aufschluss über die finanzielle Performance des Konzerns geben dürfte.