Air Liquide, der französische Wettbewerber von Linde, erlebt derzeit einen Aufschwung, der hauptsächlich durch die gestiegene Nachfrage nach medizinischen Gasen sowie durch die Elektronikindustrie beflügelt wird. Darüber hinaus profitiert das Unternehmen von einem strategischen Sparprogramm, welches die Profitabilität weiter gesteigert hat. Bis zum Jahr 2025 plant Air Liquide eine Erhöhung der Gewinnmarge, sodass ein größerer Gewinnanteil im Vergleich zum Umsatz verbleiben soll. Diese positiven Entwicklungen haben Investoren dazu veranlasst, die Aktien des Unternehmens am Freitag verstärkt zu erwerben.
Obwohl der Gesamtumsatz laut jüngster Mitteilung um zwei Prozent auf 27,1 Milliarden Euro zurückging, zeigt sich ein Umsatzwachstum von 2,6 Prozent, wenn man negative Währungseinflüsse und die Anpassung der Energiepreise an Kunden unberücksichtigt lässt. Der bereinigte operative Gewinn, welcher um Sondereffekte bereinigt wurde, stieg um 6,4 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und übertraf damit leicht die Erwartungen der Analysten.
Der Gewinnanteil, der den Aktionären des EuroStoxx-50-Unternehmens zugutekommt, wuchs um 7,4 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Zudem sollen die Aktionäre von einer um 40 Cent höheren Dividende profitieren, die nun bei 3,30 Euro je Aktie liegt.
Für die Jahre 2025 und 2026 visiert die Geschäftsführung unter der Leitung von CEO Francois Jackow eine weitere Steigerung der operativen Gewinnmarge an, die bereits 2024 um 1,50 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent angewachsen ist. Chetan Udeshi, Analyst von JPMorgan, bewertet die frühzeitige Veröffentlichung eines konkreten Margenziels sehr positiv. Diese Vorsichtsmassnahme spiegelt das Vertrauen des Managements wider, basierend auf dem erfolgreichen Sparprogramm und den optimistischen Wachstumsaussichten für das Gasegeschäft.
Die Aktie von Air Liquide war mit einem Kurszuwachs von 3,32 Prozent auf 178,52 Euro am Freitagmorgen der Spitzenreiter im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 und erreichte damit den höchsten Stand seit fast einem Jahr.