Die in Peking ansässige ByteDance, bekannt als Mutterkonzern von TikTok, sorgt mit einer Klage über umgerechnet 1,1 Millionen US-Dollar gegen einen ehemaligen Praktikanten für Aufsehen. Im Mittelpunkt des Rechtsstreits steht der Vorwurf gezielter Angriffe auf die Infrastruktur zur Schulung von künstlichen Sprachmodellen, die im Bereich der generativen KI von zentraler Bedeutung sind. ByteDance fordert von dem Ex-Praktikanten Tian Keyu Schadensersatz in Höhe von 8 Millionen Yuan. Der ungewöhnlich hohe Streitwert und die Tatsache, dass es sich um einen Fall gegen einen Praktikanten handelt, steigern das mediale Interesse in China erheblich, vor allem da die Technologie der KI-Sprachmodelle international im Fokus steht. Von ByteDance gab es bisher keinen Kommentar zu den Vorwürfen. Tian, der offenbar derzeit als Postgraduiertenstudent an der Peking-Universität eingeschrieben ist, äußerte sich bislang nicht zu den Anschuldigungen. Interne Mitteilungen von ByteDance, zitiert vom Staatsmedium Legal Weekly, beschuldigen Tian, das Training der Sprachmodelle durch Code-Manipulation und unangemessene Eingriffe absichtlich sabotiert zu haben. Im Oktober äußerte sich ByteDance in sozialen Medien, dass der Praktikant bereits im August entlassen wurde. Das Unternehmen betonte, dass Gerüchte über millionenschwere Verluste und die Einbindung von über 8.000 Grafikprozessoren stark übertrieben seien.