Die letzten Wochen des Jahres 2024 waren von einem Verkaufsdruck auf AI-bezogene Chip-Aktien geprägt. Doch am Freitag erhielten diese durch starke Anzeichen einer stabilen Nachfrage nach AI-Chips neuen Auftrieb. Eine weitere positive Entwicklung folgte bereits am Montag, als ein vielversprechender Datensatz die kurz- bis mittelfristige Perspektive für den AI-Sektor bestätigte.
Am Montagmorgen präsentierte Hon Hai Precision, besser bekannt als Foxconn, beeindruckende Umsatzzahlen für den vergangenen Monat. Als einer der größten Elektronikmontage-Unternehmen weltweit, nicht zuletzt als iPhone-Assembler, ist Foxconn auch in den Bereichen Elektrofahrzeuge und AI-Server tätig. Im Dezember erzielte das Unternehmen ein massives Umsatzwachstum von 42,3% im Vergleich zum Vorjahr, ein Rekordwert für das vergangene Jahr. Diese Dynamik sei hauptsächlich auf die hohe Nachfrage nach AI-Servern zurückzuführen, so Foxconn.
Dieser Trend lässt darauf schließen, dass die Nachfrage nach AI-Chips trotz des hyperdynamischen Wachstums der letzten zwei Jahre robust bleibt. Diese Nachricht ergänzt sich hervorragend mit einem Blogbeitrag von Microsoft vom Freitag, in dem das Unternehmen angekündigt hat, in diesem Fiskaljahr mehr als 80 Milliarden US-Dollar in AI-Rechenzentren zu investieren.
Foxconns Dezember-Erfolg könnte möglicherweise mit der Verfügbarkeit von Nvidias neuem Blackwell-Chip zusammenhängen. Trotz einer verzögerten Markteinführung wurde die Produktion im vierten Quartal hochgefahren. Zudem lizenziert Arm seine Architektur an Nvidia und andere Cloud-Giganten für deren Datenzentrum-CPUs, die oft mit Nvidias GPUs in AI-Servern kombiniert werden. Die verstärkte Produktion von Nvidias Blackwell-Systemen könnte somit auch Arm zugutekommen, das als eine der volatilsten AI-Aktien gilt und kürzlich beeindruckende Gewinne verzeichnete.
Während Nvidia und verwandte Aktien am Montag zulegten, erweist sich die Nachricht von Foxconn auch für Broadcom und Marvell als positiv. Diese beiden Unternehmen dominieren den Markt für maßgeschneiderte Beschleunigerkomponenten, die Cloud-Computing-Giganten in ihre eigenen AI-Designs integrieren. Da diese Unternehmen intensiv in die Entwicklung eigener Chips zur Kostensenkung investieren, sind die Aktien von Broadcom und Marvell stark gestiegen.
Ebenso fertigt Foxconn "White Label"-Serverkomponenten für große Cloud-Anbieter, die häufig ihre Subsysteme in proprietäre Serverdesigns integrieren. Daher verspricht der Anstieg der Foxconn-Bestellungen nicht nur Gutes für Nvidia, sondern auch für Broadcom und Marvell.