Investoren haben in den letzten 30 Jahren immer wieder bahnbrechende Technologien im Blick gehabt. Von der Entstehung des Internets bis hin zum Cloud-Computing – stets gab es Märkte, die Milliarden von Dollar anzogen. Doch selten finden zwei heiße Trends gleichzeitig Anklang an der Wall Street. Im Jahr 2024 haben sowohl die Revolution der Künstlichen Intelligenz (KI) als auch die Euphorie um Aktienaufteilungen die großen Börsenindizes zu Rekordhöhen geführt.
Eine Aktienaufteilung ist ein Instrument, das börsennotierten Unternehmen zur Verfügung steht, um den Aktienkurs nominal zu reduzieren und die Anzahl der ausstehenden Aktien im gleichen Verhältnis zu erhöhen. Dies beeinflusst weder die Marktkapitalisierung noch die operative Leistung eines Unternehmens. Vorwärtsaugeteilt dominieren dabei das Geschehen, da sie die Aktien für den durchschnittlichen Anleger erschwinglicher machen.
Seit Anfang 2024 haben einige namhafte Unternehmen eine Aktienaufteilung angekündigt oder abgeschlossen – fast alle in Form einer Vorwärtsaufteilung. Kein Wunder, dass führende KI-Unternehmen im Mittelpunkt stehen. Besonders Nvidia und Broadcom haben mit ihren Aufteilungen in diesem Jahr Schlagzeilen gemacht.
Im Mai kündigte Nvidia eine 10-zu-1-Aufteilung an, die nach einem enormen Wertzuwachs in Kraft trat. Nvidia hat sich im Bereich der KI-grafischen Verarbeitungsprozessoren (GPUs) etabliert und plant die Einführung der energieeffizienten Blackwell-Architektur, die erhebliche Fortschritte für generative KI-Lösungen und Quantencomputing verspricht.
Broadcom folgte im Juni mit einer ähnlichen Aufteilung, um ihre Position im Bereich der KI-Netzwerklösungen zu stärken. Broadcom bietet darüber hinaus eine Vielzahl von kabellosen Chips und Zubehör für die nächste Generation von Smartphones an, wovon besonders der 5G-Boom profitierte.
Nun steht Super Micro Computer im Rampenlicht. Das Unternehmen kündigte ebenfalls eine 10-zu-1-Aktienaufteilung an, die den Aktienkurs auf etwa 40 USD reduzieren wird. Der Umsatz von Super Micro verdoppelte sich zuletzt auf 14,9 Milliarden USD im Geschäftsjahr 2024, und der CEO Charles Liang erwartet sogar einen jährlichen Umsatz von bis zu 50 Milliarden USD. Dabei setzt Super Micro auf Nvidias H100 GPUs, was jedoch auch das Risiko birgt, aufgrund der hohen Nachfrage hinterherzuhinken.
Dennoch gibt es auch Herausforderungen: Die Möglichkeit einer platzenden KI-Blase und Vorwürfe der Bilanzmanipulation durch Hindenburg Research belasten das Unternehmen. Die Ergebnisse einer Untersuchung des US-Justizministeriums stehen noch aus.
Die kommende Aktienaufteilung von Super Micro Computer wird zeigen, wie die Anlegergemeinschaft reagiert. Prior zu einer eventuellen Investition lohnt sich ein Blick auf die Einschätzungen und Empfehlungen erfahrener Analysten.