Die Eröffnung der diesjährigen Grünen Woche durch Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) stand im Zeichen der aktuellen Herausforderungen der landwirtschaftlichen Branche. Insbesondere der kürzlich festgestellte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg warf einen Schatten auf die Veranstaltung. Özdemir hob die Dringlichkeit hervor, mit gemeinschaftlichem Engagement das Virus zügig in den Griff zu bekommen. Für ihn war es möglicherweise die letzte Teilnahme an der Messe als Agrarminister.
Kai Wegner, Berlins Regierender Bürgermeister, unterstrich die Rolle der Grünen Woche als bedeutendes Forum für den Austausch zwischen Branche und Politik. Er plädierte leidenschaftlich für einen Abbau von Bürokratie, um den Landwirtinnen und Landwirten mehr Spielraum für die Produktion qualitativ hochwertiger Erzeugnisse zu verschaffen.
Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen sprach über die Notwendigkeit eines Generationenwechsels in der Landwirtschaft. Mit weniger als 12 Prozent der Landwirte, die jünger als 40 Jahre sind, sei es entscheidend, die Attraktivität des Berufs zu steigern.
Die Grüne Woche, die bis zum 26. Januar läuft, erwartet etwa 300.000 Besucher, wenngleich aufgrund der Seuche weniger Tiere als gewohnt ausgestellt werden. Mit circa 1.400 Ausstellern aus 60 Ländern bleibt die Messe dennoch eine der größten ihrer Art weltweit.