Inmitten der geschäftigen Atmosphäre der Grünen Woche in Berlin ertönt eindringlicher Protest: Ein Zusammenschluss aus mehreren Organisationen richtet einen Appell an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und seine internationalen Amtskollegen, der das gewichtige Anliegen verfolgt, die Interessen der Landwirte gegenüber denen der Großkonzerne stärker in den Fokus zu rücken. Eine entsprechende Protestnote, überreicht am Morgen, fordert die politische Einbindung aller auf dem Land arbeitenden Menschen in die Gestaltung der Ernährungssysteme. Dieser Protest schlägt hohe Wellen im Regierungsviertel in Berlin-Mitte, wo tausende Demonstranten an einer Kundgebung für eine sozialökologische Wende in der Agrarpolitik teilnehmen wollen. Initiiert wurde die Demonstration von "Wir haben es satt", einem Bündnis, das 60 Organisationen aus Bereichen der Landwirtschaft und Zivilgesellschaft vereint. Für den Protest sind etwa 10.000 Teilnehmer registriert. Zeitlich parallel zur laufenden Grünen Woche, einer der weltweit größten Messen für Ernährung und Landwirtschaft, findet an diesem Tag zudem eine internationale Agrarministerkonferenz statt. Diese Konstellation verspricht eine spannende Dynamik zwischen Informationsaustausch auf höchstem Niveau und der Forderung nach verbindlicher Integration von bäuerlichen Interessen in die globale Agrarpolitik.