01. Oktober, 2024

Wirtschaft

AG Barr – Ein solider Kurs trotz Herausforderungen

AG Barr – Ein solider Kurs trotz Herausforderungen

Die jüngsten Halbjahresergebnisse des Getränkekonzerns AG Barr brachten keine besonderen Überraschungen, weder im positiven noch im negativen Sinne, obgleich die Aktie nach einem Fünfjahreshoch kurzfristig stagnierte.

Das Unternehmen hat beeindruckend gezeigt, wie es auf Herausforderungen wie Zuckerregulierungen, Covid-19, Engpässe bei Kohlendioxid, steigende Inputkosten und weitere Widrigkeiten reagiert und sich für zukünftiges Wachstum positioniert hat. Verkaufszahlen, Gewinne und Dividenden stiegen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres bis Januar 2025. Prognosen der Analysten lassen vermuten, dass AG Barr im nächsten Geschäftsjahr neue Umsatz- und Gewinnhöchststände erreichen könnte.

Durch die Übernahmen von Rio und dem Hafermilchhersteller Moma hat das in Cumbernauld ansässige Unternehmen sein Produktportfolio erweitert. Spitzenreiter bleibt das ikonische Irn-Bru, gefolgt von den großen Marken Rubicon, Boost und Funkin. Die Verkäufe im ersten Halbjahr stiegen um 5,2 Prozent insgesamt, wobei die Softdrink-Sparte um 7 Prozent zulegte. Moma verbuchte ein Wachstum von 7,7 Prozent, obwohl dieser Bereich weniger als 5 Prozent des Konzerns ausmacht.

Einziger Wermutstropfen war die Funkin-Sparte, in der die Verkäufe aufgrund von Konsumausgabenrückgängen infolge der Inflation sanken. Trotz eines Margendämpfers im letzten Jahr gelang es AG Barr, seine operative Marge von 12,3 Prozent auf 13 Prozent zu steigern, und Analysten prognostizieren 13,2 Prozent für das Geschäftsjahr. Auch wenn dies unter dem Vor-Covid-Spitzenwert von 17,1 Prozent aus dem Jahr 2018 liegt, bleibt dennoch Potenzial für weiteres Wachstum.

AG Barr verfügt über eine solide Bilanz mit einem Netto-Cash-Bestand von 48,2 Millionen Pfund, was auch die 17-prozentige Erhöhung der Zwischendividende unterstützt. Analysten prognostizieren Dividenden von 16,3 Pence je Aktie für 2025 und 18,4 Pence für 2026, was zu einer Dividendenrendite von 2,9 Prozent in 2026 führen würde.

Obwohl die Aktie mit einem KGV von 19 für 2025 nicht als Schnäppchen gilt, erscheint ein KGV von 15 für 2026 verlockender, falls die Gewinnprognosen der Analysten stimmen. Dabei ist zu beachten, dass die AG Barr-Aktie immer noch mehr als 30 Prozent unter ihrem Allzeithoch vom Sommer 2019 gehandelt wird.

Unter den Herausforderungen haben der ehemalige CEO Roger White und der Verwaltungsrat das Unternehmen erfolgreich navigiert. Sollte es dem neuen CEO Alan Sutherland gelingen, auf diesem Fundament weiter aufzubauen und ein kontinuierliches Gewinn- und Dividendenwachstum zu zeigen, könnte die Aktie neu bewertet werden. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 bleibt jedoch unwahrscheinlich, es sei denn, die Zinsen kehren zu null zurück.