05. Februar, 2025

Wirtschaft

Afrikageschäft beflügelt Vodafone, Deutschland bleibt Sorgenkind

Afrikageschäft beflügelt Vodafone, Deutschland bleibt Sorgenkind

Der Telekommunikationsriese Vodafone hat im letzten Geschäftsquartal durch ein dynamisches Wachstum auf dem afrikanischen Kontinent positiv überrascht. Diese Entwicklung konnte die weiterhin bestehenden Herausforderungen in Deutschland etwas ausgleichen. Bereinigt um Portfolioveränderungen, Wechselkurseffekte und die Hyperinflation in der Türkei stieg der wichtige Konzern-Serviceumsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5,2 Prozent auf beeindruckende 7,9 Milliarden Euro. Besonders starke Angebote in Südafrika und Preisanpassungen in Ägypten trugen wesentlich zu diesem Wachstum bei. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie nach Leasingverbindlichkeiten (Ebitda AL) nahm aus eigener Kraft um 2,2 Prozent auf über 2,8 Milliarden Euro zu. Trotz dieser positiven Zahlen musste die Vodafone-Aktie zu Beginn des Handelstags Einbußen von rund 6 Prozent hinnehmen. JPMorgan-Analyst Akhil Dattani spricht von enttäuschenden Aussagen hinsichtlich des Ausblicks auf das deutsche Geschäft. Der deutsche Markt bleibt für Vodafone herausfordernd. Schwierigkeiten ergeben sich durch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen und eine aggressive Konkurrenz. Der Serviceumsatz in Deutschland sank um 6,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Konkurrent Telefonica Deutschland zieht mit attraktiven Angebote Kunden an, während Vodafone im TV-Segment einen, wenn auch verlangsamten, Verlust von 66.000 Kunden verzeichnete. Hinzu kommt, dass seit Mitte 2024 Vermieter die Kosten für einen Kabel-TV-Anschluss nicht mehr automatisch auf Mieter umlegen dürfen. Dieses in der Vergangenheit vorteilhafte "Nebenkostenprivileg" fällt nun weg, was Vodafone vor neue Herausforderungen stellt.