Die AfD hat ein strategisch bedeutsames Verhältnis zu ihrem Jugendverband, der "Jungen Alternative" (JA). Diese Gruppe dient der Partei als Experimentierfeld, um Grenzen in kontroversen Ideologien wie der Verherrlichung des Nationalsozialismus und diskriminierenden Haltungen auszutesten. Gleichzeitig hängt über der Partei das Damoklesschwert eines möglichen Verbotsverfahrens, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Aktuell kursieren Diskussionen über die mögliche Loslösung der AfD von der JA. Dieses Vorhaben dient weniger der Abkehr von radikalen Ideen als vielmehr der Kontrolle über die Narratives, die von den jungen Mitgliedern vertreten werden. Indem die Partei entscheidet, wer für sie spricht, versucht sie, ihre Außenwahrnehmung zu steuern. Dieser Schritt erinnert an die vorherige Auflösung des radikalen "Flügels" der Partei, die eher taktischer Natur war und das Gewicht radikaler Stimmen in der Partei sogar stärkte.
Dass prominente Figuren wie Björn Höcke weiterhin maßgeblich den Kurs der AfD beeinflussen, zeigt, dass sich an grundlegenden Überzeugungen der Partei wenig geändert hat. Diese Entwicklungen werfen kritische Fragen über die tatsächlichen Absichten und die zukünftige Richtung der Partei auf.