Die Alternative für Deutschland (AfD) stand einst vor der Wahl, sich zwischen Anschlussfähigkeit und Radikalität zu entscheiden. Doch auf ihrem jüngsten Parteitag in Riesa zeigte die Partei, dass sie einen Weg gefunden hat, diese Gegensätze miteinander zu vereinen, ohne eine endgültige Entscheidung zwischen den beiden Polen treffen zu müssen. Die in Teilen rechtsextremen und verschwörungsideologisch beeinflussten Strömungen innerhalb der Partei haben in der Vergangenheit viele interne Konflikte ausgelöst. Die Partei hat jedoch eine Strategie entwickelt, die es ihr ermöglicht, sich selbst und ihre Anhänger schrittweise an extreme Positionen zu gewöhnen und diese salonfähig zu machen.
In einer bemerkenswerten Rede nutzte die Bundesvorsitzende Alice Weidel die Bühne, um ihre Partei ohne zu zögern mit einer besonders scharfen Rhetorik zu adressieren. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits zur Kanzlerkandidatin der Partei gewählt worden, was ihr den Freiraum gab, ihren Ton noch radikaler zu gestalten, als es von ihr bisher bekannt war. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die AfD entschlossen ist, ihren Weg mit einer neuen, provokativen Strategie fortzusetzen, die sowohl bei den Mitgliedern als auch in der politischen Landschaft für Aufmerksamkeit sorgt.