Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen hat im dritten Quartal ein schwächeres Wachstum verzeichnet, als von Experten prognostiziert. Obwohl der Umsatz um 20 Prozent auf 498 Millionen Euro stieg, blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück. Analysten von Bloomberg hatten mit einem etwas stärkeren Wachstum gerechnet und einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro prognostiziert. Noch in der ersten Jahreshälfte war der Umsatz um nahezu 25 Prozent gestiegen. Die Aktie von Adyen geriet daraufhin beträchtlich unter Druck.
Das Finanzvolumen, das über die Plattformen von Adyen abgewickelt wurde, erhöhte sich um fast 30 Prozent auf rund 321 Milliarden Euro. Auch hier blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Diese verlangsamte Wachstumsrate führte an der Börse zu einem deutlichen Kursrückgang: Zum Handelsbeginn brach die Aktie um 13 Prozent ein, konnte den Verlust aber bis zum Mittag auf ein Minus von etwa sieben Prozent reduzieren.
Die Anteile von Adyen waren besonders während der Corona-Pandemie gefragte Investitionsobjekte. Im Herbst 2021 erreichte der Aktienkurs zeitweise Preise von über 2.800 Euro, bevor er schrittweise zurückging. Seit dem Börsengang 2018 sind die Anteile, die ursprünglich bei 240 Dollar pro Stück notiert wurden, Teil eines der beeindruckendsten Börsengänge in Europa in den letzten Jahren. Inzwischen wird das Unternehmen mit einer Bewertung von ca. 40 Milliarden Euro gehandelt. Blohmbergs Analysten sehen aktuell noch Potenzial für die Aktie: 28 von 38 Experten empfehlen den Kauf, wobei das durchschnittliche Kursziel deutlich über dem aktuellen Niveau bei knapp 1.600 Euro liegt.