16. März, 2025

Quartalszahlen

Adobe-Aktie unter Druck: Starke Quartalszahlen, aber enttäuschende Prognose

Gewinnsprung reicht nicht aus – Anleger enttäuscht von verhaltenem Ausblick.

Adobe-Aktie unter Druck: Starke Quartalszahlen, aber enttäuschende Prognose
Trotz einer Verdopplung des Gewinns im ersten Quartal reagiert der Markt skeptisch auf Adobes vorsichtige Prognose. Die Aktie fällt um über 6 Prozent.

Adobe hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen bewiesen, dass das Unternehmen weiterhin profitabel wächst. Doch trotz einer Verdopplung des Gewinns reagierten Anleger skeptisch. Der Softwarekonzern konnte die Erwartungen übertreffen, doch die Prognose für das kommende Quartal fiel eher ernüchternd aus – die Folge: ein spürbarer Kursrückgang.

Adobe Delivers Record Q1 Results
Adobe reported financial results for its first quarter fiscal year 2025.

Starke Ergebnisse dank KI-Strategie

Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres erzielte Adobe einen Nettogewinn von 1,81 Milliarden US-Dollar, mehr als das Doppelte des Vorjahreswerts von 0,62 Milliarden US-Dollar. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 5,08 Dollar über den Analystenerwartungen von 4,97 Dollar.

Quelle: Eulerpool

Der Umsatz stieg um 10 Prozent auf 5,71 Milliarden Dollar und lag damit ebenfalls leicht über den Prognosen.

Quelle: Eulerpool

Treiber dieser Entwicklung war die anhaltend hohe Nachfrage nach den KI-gestützten Funktionen der Adobe Creative Cloud sowie die erfolgreiche Monetarisierung neuer Softwarelösungen. Zudem profitiert das Unternehmen von einer weiterhin hohen Kundenbindung und einer erfolgreichen Preisanpassungsstrategie.

Verhaltene Prognose dämpft die Euphorie

Trotz dieser Erfolge zeigt sich Adobe in seiner Prognose für das laufende zweite Quartal zurückhaltend.

Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll zwischen 4,95 und 5,00 Dollar liegen, während der Umsatz auf 5,77 bis 5,82 Milliarden Dollar geschätzt wird. Das liegt zwar im Rahmen der Analystenschätzungen, bleibt aber insgesamt unter den optimistischeren Erwartungen des Marktes.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2025 hält Adobe an seinen bisherigen Zielen fest: Ein bereinigter Gewinn zwischen 20,20 und 20,50 Dollar pro Aktie sowie ein Jahresumsatz von 23,3 bis 23,55 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Durchschnitt mit 20,39 Dollar und 23,49 Milliarden Dollar kalkuliert – also nahezu identische Werte. Dennoch zeigte sich der Markt wenig beeindruckt.

Aktienkurs unter Druck

Die Enttäuschung über die wenig euphorische Prognose machte sich an der Börse schnell bemerkbar. Im vorbörslichen Handel an der NASDAQ verlor die Adobe-Aktie zeitweise 6,17 Prozent und fiel auf 411,55 US-Dollar.

Offenbar hatten einige Investoren mit einer aggressiveren Wachstumsperspektive gerechnet, insbesondere angesichts des hohen Potenzials von KI-Technologien in der Kreativ- und Unternehmenssoftwarebranche.

Wachstumschancen bleiben bestehen

Langfristig bleibt Adobe ein Schwergewicht in der Softwarebranche. Die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in der digitalen Content-Erstellung und der Geschäftskommunikation spielt dem Unternehmen in die Karten. Die aktuelle Zurückhaltung könnte eine strategische Vorsichtsmaßnahme sein, um sich Raum für mögliche Anpassungen im Jahresverlauf zu lassen.

Trotz der negativen Kursreaktion bleibt Adobe finanziell stabil und innovationsstark. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob das Unternehmen die verhaltene Prognose übertreffen kann – und damit auch die Anleger wieder für sich gewinnt.

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