Der Sportartikelriese Adidas zeigt sich optimistisch hinsichtlich seines zukünftigen Wachstums, ungeachtet der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen. Vorstandsvorsitzender Björn Gulden verkündete auf der Bilanzpresskonferenz in Herzogenaurach, dass das Unternehmen für das laufende Jahr sowohl ein Umsatz- als auch ein Ergebniswachstum erwartet. Dank trendiger Produkte und einer agilen, lokalen Ausrichtung sieht Gulden Chancen, den Marktanteil weltweit auszubauen.
Adidas strebt bis 2025 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Ein positiver Jahresbeginn liefert eine solide Grundlage, so Finanzchef Harm Ohlmeyer. Aus der Prognose sind Yeezy-Produktumsätze ausgeschlossen, nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit Kanye West. Um diesen bereinigt, rechnet Adidas mit einem Wachstum von mindestens zehn Prozent.
Das Unternehmen peilt in Schlüsselmärkten wie Nordamerika und China zweistellige Zuwächse an, während in Europa ein hohes einstelliges Wachstum erwartet wird. Die US-Zollpolitik beunruhigt das Management kaum, da die Hauptproduktion für den chinesischen Markt in China erfolgt und Vietnam das wichtigste Zulieferland bleibt. Wichtiger sei, wie die Inflation in den USA die Kauflaune der Konsumenten beeinflussen wird.
Ein verbessertes Betriebsergebnis von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro wird für dieses Jahr angestrebt, nachdem es im Vorjahr bei 1,3 Milliarden Euro lag. Trotz fehlender sportlicher Großereignisse sollen die Investitionen in Marketing und Vertrieb weiter ansteigen. Gulden zeigt sich zuversichtlich, dass Adidas Fortschritte hin zu einer operativen Marge von zehn Prozent macht, welche ab 2026 erreichbar sein könnte.
Analysten interpretierten den aktuellen Ausblick als zurückhaltend, insbesondere für das operative Ergebnis wurden höhere Erwartungen geäußert. Trotz eines tiefen Kursrückgangs am Morgen legten die Adidas-Aktien im Dax nachmittags auf 238,20 Euro zu und erzielten einen Jahresgewinn von 1,7 Prozent im Vergleich zum Dax, welcher um mehr als 16 Prozent zulegen konnte. Die Prognosen blieben konservativ, doch Analysten sehen Adidas auf einem guten Kurs, um besser abzuschneiden als die derzeitigen Erwartungen vermuten lassen.
Im vergangenen Jahr übertraf Adidas mit vorläufigen Zahlen die Erwartungen. Hohe Retro-Modell-Nachfragen trugen wesentlich zum Erfolg bei. Letztlich entschied sich das Unternehmen für eine Erhöhung der Dividende für 2024 auf 2,00 Euro je Aktie, im Vergleich zu 0,70 Euro im Vorjahr.