In einem beeindruckenden Start ins Geschäftsjahr hat Adidas seine finanziellen Erwartungen für 2024 deutlich nach oben korrigiert. Nach einem starken ersten Quartal, in dem der fränkische Sportartikelhersteller einen Betriebsgewinn von 336 Millionen Euro verzeichnete – ein enormer Anstieg im Vergleich zu 60 Millionen Euro im Vorjahr –, rechnet der Konzern nun mit einem Jahresgewinn von etwa 700 Millionen Euro.
Diese positive Entwicklung wird durch den Verkauf der verbliebenen Yeezy-Bestände unterstützt, die allein einen Erlös von rund 150 Millionen Euro einbrachten.
Der Yeezy-Effekt
Die Beendigung der Partnerschaft mit Kanye West, der durch seine kontroversen Äußerungen für Schlagzeilen sorgte, schien zunächst ein Schlag für Adidas zu sein. Doch die Verkaufszahlen der Yeezy-Linie sprechen eine andere Sprache.
Der Erfolg der Restbestände zeigt, dass die Marke auch ohne die Zusammenarbeit mit dem Skandalrapper prosperieren kann. Adidas nutzt diese Gelegenheit, um seine finanzielle Prognose für das Jahr signifikant zu erhöhen, was auf eine robuste Nachfrage nach den bestehenden Produktlinien hindeutet.
Adidas gegen Nike: Ein neues Kapitel beginnt
Die jüngsten Entwicklungen stehen im Kontrast zu dem Verlust des prestigeträchtigen Vertrages mit dem Deutschen Fußball-Bund an Nike. Während der amerikanische Riese bereit war, den doppelten Preis von Adidas zu zahlen, beweist der deutsche Hersteller, dass er auch ohne solche Partnerschaften erfolgreich sein kann.
Björn Gulden, der neue CEO, hat den Fokus von Adidas verschoben. Während sein Vorgänger Kasper Rorsted den Onlinehandel und Margen in den Vordergrund stellte, legt Gulden den Schwerpunkt auf das Sportgeschäft und die direkte Verbindung zu Sportlern. Diese strategische Neuausrichtung scheint Früchte zu tragen, da Adidas im direkten Vergleich zu Puma, seinem kleineren Rivalen, wieder an Boden gewinnt.
Großereignisse könnten weiteren Schub bringen
Mit der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und den Olympischen Spielen in Paris am Horizont hat Adidas zusätzliche Möglichkeiten, sein Wachstum zu beschleunigen. Trotz der Herausforderungen durch hohe Lagerbestände, die während der Corona-Krise angesammelt wurden, sieht die Zukunft für Adidas optimistisch aus.
Die Börse hat bereits positiv reagiert, mit einem Anstieg der Adidas-Aktie um 80 Prozent seit November 2022, während Puma an Börsenwert verloren hat.